Studie

Boreout, Sinnverlust und Identitätskrise in deutschen Marketingabteilungen:

Eine empirische Analyse der Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf Arbeitsmotivation und kreative Selbstbestimmung
Autor
Brand Science Institute
Veröffentlicht
28. Februar 2025
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2493

Einleitung

Die moderne Arbeitswelt unterliegt einem tiefgreifenden Wandel, der nicht nur durch technologische Innovationen, sondern auch durch strukturelle Veränderungen in Unternehmen geprägt ist. In den letzten Jahren wurde in der Zusammenarbeit mit Marketingabteilungen zunehmend ein Phänomen beobachtet, das sich auf subtile, aber nachhaltige Weise auf die Motivation und die psychische Gesundheit von Mitarbeitern auswirkt: Boreout. Während Burnout als Folge chronischer Überlastung in der öffentlichen und wissenschaftlichen Debatte bereits intensiv beleuchtet wurde, bleibt Boreout – das Gegenteil von Burnout – weitgehend unterschätzt. Dabei sind die Auswirkungen nicht minder gravierend, denn auch hier führen anhaltende Unterforderung, Monotonie und Sinnverlust zu emotionaler Erschöpfung, innerer Kündigung und einer tiefgreifenden Demotivation der Betroffenen.

Besonders im Bereich des Marketings zeichnet sich Boreout als wachsendes Problem ab. Die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung von Arbeitsprozessen hat in den letzten Jahren nicht nur die Effizienz gesteigert, sondern auch die Arbeitsweise in Marketingteams grundlegend verändert. Wo früher kreative Konzepte und strategische Entscheidungen im Mittelpunkt standen, werden heute viele operative Tätigkeiten durch Künstliche Intelligenz (KI) und datengetriebene Algorithmen übernommen. Marketing, einst ein Feld, das von Intuition, Storytelling und kreativem Schaffen lebte, hat sich zunehmend zu einem KPI-gesteuerten, automatisierten Prozess entwickelt, in dem Mensch und Maschine in einer ungeklärten Koexistenz agieren.

Diese Transformation wirft essenzielle Fragen auf: Welche Auswirkungen hat der zunehmende Einsatz von KI auf die Arbeitsmotivation und das Wohlbefinden von Marketingmitarbeitern? Führt die Automatisierung von Aufgaben zwangsläufig zu einer Reduktion der geistigen Herausforderung und damit zu einem erhöhten Boreout-Risiko? Und wie lässt sich ein Gleichgewicht zwischen Effizienzsteigerung durch KI und der Erhaltung kreativer Freiräume finden?

Das Boreout-Phänomen in Marketingabteilungen

Boreout ist ein Begriff, der sich aus den englischen Wörtern „boredom“ (Langeweile) und „burnout“ zusammensetzt. Er beschreibt einen Zustand anhaltender geistiger Unterforderung, gepaart mit dem Gefühl der Nutzlosigkeit und fehlenden Sinnhaftigkeit in der eigenen Tätigkeit. Während Boreout zunächst harmlos erscheinen mag, entwickeln betroffene Personen oft ernsthafte psychische Belastungen, darunter chronische Unzufriedenheit, Antriebslosigkeit und sogar Depressionen.

In Marketingabteilungen manifestiert sich Boreout auf vielfältige Weise. Eine der zentralen Ursachen ist die zunehmende Standardisierung und Vereinfachung kreativer Prozesse. Digitale Vorlagen, vorgefertigte Werbestrategien und automatisierte Content-Generierung haben dazu geführt, dass viele Aufgaben, die einst individuelles Denken und kreative Eigenleistung erforderten, auf repetitive Tätigkeiten reduziert wurden. Besonders für hochqualifizierte Fachkräfte, die mit dem Anspruch in die Branche gegangen sind, kreative und strategische Akzente zu setzen, entsteht ein erheblicher Motivationsverlust, wenn ihre Arbeit zunehmend durch standardisierte Prozesse ersetzt wird.

Ein weiterer Faktor ist die Abnahme der Entscheidungskompetenz von Marketingmitarbeitern. Viele Unternehmen setzen verstärkt auf datengetriebene Algorithmen zur Optimierung von Kampagnen, wodurch der Einfluss des menschlichen Urteilsvermögens abnimmt. Künstliche Intelligenz analysiert Zielgruppen, erstellt Werbetexte und entscheidet über die Schaltung von Anzeigen auf Basis von Nutzerverhalten und historischen Daten. Was auf den ersten Blick als Fortschritt erscheint, hat tiefgreifende Folgen für die Rolle des Menschen im Marketingprozess: Er wird zunehmend zum reinen Verwalter vorgefertigter Prozesse degradiert, anstatt aktiv an der Entwicklung von Strategien mitzuwirken.

Warum Marketing besonders anfällig für Boreout ist

Während Boreout in vielen Branchen auftreten kann, ist das Marketing besonders betroffen. Dies liegt vor allem an der spezifischen Natur des Berufsbildes, das in der Vergangenheit stark von Kreativität, strategischem Denken und emotionaler Intelligenz geprägt war. Anders als in technischen oder administrativen Berufen, in denen Automatisierung häufig als entlastend wahrgenommen wird, stellt sie für Marketingexperten eine Bedrohung dar, da sie viele der Kernaufgaben übernimmt, die früher menschliche Expertise erforderten.

Darüber hinaus ist Marketing ein Feld, das stark von externen Entwicklungen beeinflusst wird. Konsumentenverhalten, Plattformalgorithmen und Marktdynamiken verändern sich stetig, sodass Flexibilität und schnelle Anpassungsfähigkeit gefordert sind. In der Vergangenheit bedeutete dies, dass Marketer stets neue Lösungen entwickeln und kreative Konzepte erarbeiten mussten. Doch mit der wachsenden Abhängigkeit von datengetriebenen Entscheidungsprozessen geht eine Standardisierung einher, die das Berufsfeld zunehmend in ein vorhersehbares, regelbasiertes System verwandelt.

Ein weiteres Problem liegt in der Unternehmensstruktur vieler Firmen. Marketingabteilungen werden oft als „Support-Abteilungen“ betrachtet, die lediglich operative Aufgaben erfüllen, anstatt als strategische Einheiten mit Gestaltungsfreiheit agieren zu können. Dies führt dazu, dass viele Marketer sich in einem Spannungsfeld zwischen Innovationsdruck und fehlender Autonomie befinden. Diejenigen, die strategisch arbeiten möchten, stoßen auf festgelegte Prozesse, in denen ihre Ideen wenig Raum finden, während diejenigen, die operativ tätig sind, durch zunehmende Automatisierung in eine Rolle gedrängt werden, die sie als austauschbar empfinden.

Die wachsende Rolle der KI in der Marketingbranche

Der technologische Fortschritt hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass Künstliche Intelligenz nicht mehr nur als Unterstützungstool, sondern als integraler Bestandteil von Marketingprozessen betrachtet wird. KI-gestützte Systeme übernehmen heute zahlreiche Aufgaben, die traditionell von Menschen erledigt wurden: Von der Erstellung von Werbetexten über die Analyse von Zielgruppenverhalten bis hin zur automatisierten Schaltung von Werbeanzeigen. Diese Entwicklung hat zweifellos Effizienzgewinne mit sich gebracht, doch sie hat auch dazu geführt, dass viele Marketer sich ihrer ursprünglichen Kernkompetenzen beraubt sehen.

Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von KI-generierten Inhalten. Während Werbetexte und Bildmaterial früher das Ergebnis menschlicher Kreativität waren, ermöglichen Tools wie ChatGPT, DALL·E und automatisierte Copywriting-Systeme eine schnelle und kosteneffiziente Generierung von Marketingmaterialien. Dies bedeutet für Unternehmen eine Reduzierung von Zeit- und Arbeitsaufwand – für Marketingexperten hingegen den Verlust eines wesentlichen Teils ihrer Tätigkeit. Die Gefahr besteht darin, dass diese Entwicklungen langfristig zu einer „Entfremdung“ der Mitarbeiter von ihrer Arbeit führen, da der Mensch nur noch als Korrektiv oder „Abnicker“ der KI-Ergebnisse fungiert, anstatt eigenständig kreative Prozesse zu gestalten.

1. Ziel der Studie

Die vorliegende Studie verfolgt das Ziel, die Hauptursachen für Boreout in deutschen Marketingabteilungen zu identifizieren und insbesondere die Rolle der Künstlichen Intelligenz in diesem Prozess zu untersuchen. Anhand einer Befragung von 273 Marketingexperten soll ermittelt werden, inwiefern KI als Verstärker bestehender Boreout-Faktoren wirkt und welche spezifischen Herausforderungen sie für die Motivation und Arbeitszufriedenheit von Marketingmitarbeitern mit sich bringt. Dabei wird nicht nur betrachtet, welche Aufgaben durch KI übernommen wurden, sondern auch, wie sich dies auf die Wahrnehmung der eigenen Rolle und den kreativen Gestaltungsraum der Befragten auswirkt.

Indem diese Studie die psychologischen Mechanismen hinter Boreout analysiert, sollen Unternehmen konkrete Handlungsempfehlungen an die Hand gegeben werden, um die negativen Auswirkungen von Automatisierung zu minimieren und ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das sowohl Effizienz als auch Kreativität fördert. Letztlich geht es darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass KI zwar eine mächtige Ressource ist, sie jedoch mit Bedacht eingesetzt werden muss, um nicht unbeabsichtigt die Motivation und Identifikation der Menschen zu untergraben, die das Marketing über Jahrzehnte hinweg geprägt haben.

2. Theoretischer Hintergrund

2.1 Boreout vs. Burnout – Eine differenzierte Abgrenzung

Das Phänomen des Boreouts wird oft in einem Atemzug mit dem bekannteren Burnout genannt, doch während sich Burnout als Zustand chronischer Überforderung manifestiert, ist Boreout das Ergebnis anhaltender Unterforderung und Sinnverlust. Beide Zustände sind nicht nur psychisch belastend, sondern können auch langfristige gesundheitliche Folgen nach sich ziehen, wobei sich ihre Ursachen und Mechanismen fundamental unterscheiden.

Burnout entsteht, wenn Personen über einen längeren Zeitraum hinweg unter starkem Stress stehen und mit hohen Arbeitsanforderungen konfrontiert sind, die sie nicht bewältigen können. Dies führt zu einem Gefühl der Erschöpfung, das sowohl physisch als auch psychisch spürbar wird. Der Betroffene ist emotional ausgelaugt, verliert zunehmend seine Leistungsfähigkeit und kann letztlich in eine Depression übergehen. Die psychologische Belastung resultiert aus einem andauernden Gefühl der Überforderung, aus einer Diskrepanz zwischen Anforderung und Bewältigungsfähigkeit.

Im Gegensatz dazu basiert Boreout auf einem gegensätzlichen Mechanismus: Menschen, die unter Boreout leiden, sind nicht überlastet, sondern unterfordert. Sie empfinden ihre Aufgaben als monoton, wenig herausfordernd und oft als sinnlos. Dies führt zu einer tiefgehenden Frustration, die sich auf verschiedene Weise äußert. Anstatt von Druck und Stress überwältigt zu sein, erleben Betroffene eine Art geistige Stagnation, die zu Demotivation, Trägheit und emotionaler Leere führt. Gerade in kreativen Berufsfeldern wie dem Marketing, in denen intrinsische Motivation und das Erleben von Sinnhaftigkeit zentrale Antriebsfaktoren sind, kann Boreout besonders stark ausgeprägt sein.

Psychologisch betrachtet entstehen durch Boreout ähnliche Auswirkungen wie bei Burnout, nur auf einer anderen Grundlage. Während Burnout mit körperlicher und psychischer Erschöpfung infolge von Stress und Überarbeitung einhergeht, resultiert Boreout aus einem Mangel an Stimulation und geistiger Beanspruchung. Die Folgen sind vergleichbar: Ein Rückgang der Arbeitszufriedenheit, das Gefühl der Nutzlosigkeit und emotionale Erschöpfung. Gerade die Monotonie und das Fehlen von Herausforderungen führen dazu, dass Betroffene sich unmotiviert fühlen und im schlimmsten Fall eine depressive Grundstimmung entwickeln.

Besonders problematisch ist Boreout, weil es oft lange unerkannt bleibt. Während Burnout ein gesellschaftlich anerkanntes Problem darstellt, wird Boreout häufig nicht als ernsthafte Belastung wahrgenommen – weder von den Betroffenen selbst noch von ihrem Arbeitsumfeld. Menschen, die unter Boreout leiden, neigen dazu, ihre Unzufriedenheit zu verbergen oder sich selbst zu beschäftigen, ohne wirklich produktiv zu sein. Dies kann sich in Form von „Pseudo-Arbeit“ äußern – also der bewussten Beschäftigung mit irrelevanten oder unnötigen Aufgaben, um nicht untätig zu erscheinen. Langfristig führt Boreout zu innerer Kündigung, abnehmender Leistungsbereitschaft und einer starken Identifikationskrise mit der eigenen beruflichen Rolle.

2.2 Psychologische Theorien hinter Boreout

Das Phänomen des Boreouts ist weit mehr als eine bloße Folge unzureichender Arbeitsgestaltung oder schlechter Organisation. Es ist tief in den psychologischen Grundbedürfnissen des Menschen verankert und entsteht dann, wenn essenzielle psychologische Mechanismen nicht mehr greifen. Um ein fundiertes Verständnis für Boreout zu entwickeln, ist es daher notwendig, jene psychologischen Theorien näher zu betrachten, die erklären, warum Menschen unter andauernder Unterforderung und Sinnverlust leiden und warum sich dieser Zustand in bestimmten Arbeitsumfeldern, wie insbesondere in Marketingabteilungen, besonders stark ausprägt.

Die Flow-Theorie (Csikszentmihalyi): Das Fehlen von Herausforderung und Engagement

Die von Mihaly Csikszentmihalyi entwickelte Flow-Theorie beschreibt einen mentalen Zustand, in dem Menschen vollständig in einer Tätigkeit aufgehen, mit maximaler Konzentration und einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit. Flow entsteht dann, wenn eine Aufgabe weder zu schwer noch zu leicht ist, sondern genau den Fähigkeiten und Potenzialen der handelnden Person entspricht. In diesem Zustand verschmelzen Handlung und Bewusstsein, äußere Ablenkungen treten in den Hintergrund, und die intrinsische Motivation wird maximal entfaltet.

Das Problem von Boreout liegt genau darin, dass dieser Zustand nicht erreicht wird. Wenn eine Tätigkeit zu leicht, monoton oder vorhersehbar ist, findet keine kognitive Herausforderung statt – und genau dies ist im heutigen Marketingumfeld zunehmend der Fall. Die Automatisierung durch Künstliche Intelligenz hat zahlreiche Aufgaben übernommen, die früher eine tiefere kognitive Verarbeitung und kreative Problemlösung erforderten. Texte werden von KI-generierten Systemen geschrieben, Werbeanzeigen automatisch optimiert, Zielgruppenanalysen auf Basis von Algorithmen durchgeführt. Dies führt dazu, dass sich Marketingmitarbeiter nicht mehr als aktive Gestalter, sondern als bloße Administratoren vordefinierter Prozesse erleben.

Das Fehlen des Flow-Zustands hat tiefgehende Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden. Menschen, die keine kognitiv herausfordernden Aufgaben mehr haben, erleben oft das Gefühl der inneren Leere, das mit Boreout einhergeht. Sie befinden sich in der sogenannten „Apathie-Zone“ – einer Konstellation, in der die Tätigkeiten weder herausfordernd noch befriedigend sind und damit genau das Gegenteil von Flow erzeugen. Während Flow einen Zustand der Motivation und Hingabe schafft, fördert das Fehlen von Herausforderung Langeweile, Frustration und das Gefühl, dass die eigene Arbeit keine Relevanz hat.

Die Selbstbestimmungstheorie (Deci & Ryan): Boreout als Folge unerfüllter Grundbedürfnisse

Edward Deci und Richard Ryan entwickelten die Selbstbestimmungstheorie, um zu erklären, welche Faktoren für menschliche Motivation entscheidend sind. Laut dieser Theorie gibt es drei fundamentale psychologische Grundbedürfnisse, deren Erfüllung notwendig ist, damit Menschen Zufriedenheit und Engagement in ihrer Tätigkeit empfinden:

  1. Autonomie – das Gefühl, Kontrolle über die eigene Arbeit zu haben und selbst Entscheidungen treffen zu können.
  2. Kompetenz – das Gefühl, dass man in seinem Handeln wirksam ist, Herausforderungen bewältigt und Fähigkeiten weiterentwickelt.
  3. Soziale Eingebundenheit – das Gefühl, von anderen anerkannt zu werden und Teil eines sozialen Gefüges zu sein.

Boreout entsteht dann, wenn eines oder mehrere dieser Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Besonders im Marketing wird dieser Mechanismus verstärkt, da die zunehmende Technisierung viele dieser Grundbedürfnisse systematisch untergräbt.

Autonomie geht verloren, wenn KI-gestützte Systeme strategische Entscheidungen zunehmend vorgeben. Der Einfluss des Menschen auf kreative Prozesse wird eingeschränkt, weil Algorithmen darüber entscheiden, welche Werbeanzeigen die höchste Performance haben, welche Inhalte besonders gut konvertieren und welche Botschaften am besten funktionieren. Marketingmitarbeiter werden von aktiven Gestaltern zu passiven Überwachern von Systemen, die ihre Entscheidungen eigenständig treffen.

Das Gefühl der Kompetenz wird geschwächt, wenn die eigenen Fähigkeiten nicht mehr gefragt sind. Wer jahrelang in der Werbetext-Erstellung tätig war und nun durch KI-generierte Inhalte ersetzt wird, erlebt ein Gefühl des Kompetenzverlusts. Die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, nimmt ab, da kreative Eigenleistung immer seltener benötigt wird.

Schließlich leidet auch die soziale Eingebundenheit, wenn der Mensch sich zunehmend als austauschbar empfindet. In vielen Unternehmen sinkt die Anerkennung für kreative Leistungen, weil technologische Systeme als effizienter und zuverlässiger wahrgenommen werden. Damit fehlt ein elementares Element menschlicher Motivation: das Gefühl, für die eigene Leistung geschätzt zu werden.

Kognitive Dissonanz (Festinger): Die Unzufriedenheit durch Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität

Die Theorie der kognitiven Dissonanz, die von Leon Festinger entwickelt wurde, beschreibt den psychischen Spannungszustand, der entsteht, wenn Menschen eine Diskrepanz zwischen ihren Erwartungen und der tatsächlichen Realität erleben. Diese Diskrepanz erzeugt ein unangenehmes Gefühl der inneren Spannung, das Menschen dazu veranlasst, entweder ihre Erwartungen oder ihre Wahrnehmung der Realität anzupassen.

Marketingmitarbeiter beginnen ihre Karriere oft mit dem Gedanken, in einem kreativen, dynamischen Umfeld zu arbeiten. Sie erwarten, innovative Kampagnen zu entwickeln, spannende Markenbotschaften zu gestalten und neue Ideen in einem inspirierenden Umfeld zu erproben. Doch in vielen Unternehmen erleben sie stattdessen eine Realität, in der ihre Arbeit zunehmend standardisiert und automatisiert wird.

Die Diskrepanz zwischen dem Bild des kreativen Marketings und der datengetriebenen Realität führt zu einer kognitiven Dissonanz. Manche versuchen, ihre Erwartungen anzupassen, indem sie sich mit der neuen Arbeitsweise abfinden, doch für viele führt dieser Widerspruch zu Frustration und Demotivation. Sie fühlen sich entfremdet von dem, was sie eigentlich tun wollten, und erleben ihre tägliche Arbeit als wenig erfüllend.

Erlernte Hilflosigkeit (Seligman): Der Zustand der Resignation

Martin Seligmans Konzept der erlernten Hilflosigkeit beschreibt den Zustand, in dem Menschen aufhören, sich gegen eine unerwünschte Situation zu wehren, weil sie wiederholt die Erfahrung gemacht haben, dass ihr Handeln keine Auswirkungen hat.

In Marketingabteilungen kann sich dieser Mechanismus dann entwickeln, wenn Mitarbeiter über längere Zeit hinweg erleben, dass ihre kreativen Vorschläge keine Bedeutung mehr haben. Wenn sämtliche Inhalte von Algorithmen bestimmt, Werbeanzeigen durch A/B-Tests optimiert und Marketingstrategien auf rein datengetriebenen Prozessen basieren, fühlen sich Mitarbeiter zunehmend machtlos.

Wer einmal die Erfahrung gemacht hat, dass es keine Rolle spielt, ob er kreative Ideen einbringt, weil am Ende ohnehin eine KI die Entscheidungen trifft, wird es in Zukunft seltener versuchen. Diese Resignation führt dazu, dass Menschen sich innerlich von ihrer Arbeit distanzieren, ihre Leistung minimieren und langfristig in den Zustand des Boreouts geraten.

Sinnkrise & Existenzielle Frustration (Frankl): Der Verlust der Motivation durch fehlenden Purpose

Der Psychiater Viktor Frankl entwickelte den Begriff der existentiellen Frustration, der beschreibt, was mit Menschen geschieht, wenn sie keinen Sinn mehr in ihrer Tätigkeit sehen.

Marketing ist ein Berufsfeld, das sich stark auf emotionale und kreative Prozesse stützt. Storytelling, Markenerlebnisse und kreative Kampagnen sind wesentliche Bestandteile dieser Tätigkeit. Doch wenn Kreativität zunehmend durch datengetriebene Optimierung ersetzt wird, verlieren viele Marketingexperten den Sinn in ihrer Arbeit.

Das Fehlen eines Purpose führt dazu, dass Boreout nicht nur eine temporäre Demotivation darstellt, sondern sich zu einer tiefgreifenden existenziellen Krise entwickeln kann. Menschen wollen nicht nur arbeiten, um Geld zu verdienen – sie wollen einen Beitrag leisten, eine Wirkung erzeugen und eine Verbindung zu dem spüren, was sie tun. Wenn dieser Sinn verloren geht, bleibt eine innere Leere zurück, die Boreout zu einer der schwerwiegendsten psychischen Herausforderungen im modernen Arbeitsumfeld macht.

3. Methodik – Untersuchungsdesign zur Analyse von Boreout und der Rolle der Künstlichen Intelligenz in Marketingabteilungen

Die vorliegende Studie verfolgt das Ziel, das Boreout-Phänomen in deutschen Marketingabteilungen systematisch zu erfassen und insbesondere den Einfluss der Künstlichen Intelligenz (KI) auf dieses Phänomen zu untersuchen. Boreout ist ein komplexes Phänomen, das sowohl individuelle Wahrnehmungen als auch strukturelle Arbeitsplatzfaktoren umfasst. Daher erfordert die Untersuchung ein methodisches Vorgehen, das sowohl quantitative als auch qualitative Forschungsansätze integriert, um ein möglichst umfassendes Bild der Problematik zu erhalten.

Um der Vielschichtigkeit von Boreout gerecht zu werden, wurde ein Mixed-Methods-Ansatz gewählt, der eine Kombination aus standardisierten quantitativen Erhebungen und offenen qualitativen Befragungselementen vorsieht. Diese methodische Triangulation ermöglicht es, einerseits statistisch belastbare Aussagen über das Auftreten und die Verbreitung von Boreout zu treffen und andererseits tiefergehende Einblicke in die subjektive Wahrnehmung der Betroffenen zu gewinnen.

Ein besonderer Fokus der Studie liegt auf der Rolle der KI in Marketingabteilungen. Die zunehmende Automatisierung von Aufgaben verändert nicht nur die Arbeitsweise in diesem Berufsfeld, sondern hat auch potenzielle Auswirkungen auf die psychologische Befindlichkeit der Mitarbeitenden. Während einige Arbeitsprozesse durch KI optimiert werden, stellt sich die Frage, ob und inwieweit dies zur Wahrnehmung von Sinnverlust, Entscheidungsentmachtung und Reduktion kreativer Autonomie führt.

3.1 Studiendesign: Kombination aus quantitativer und qualitativer Forschung

Das Studiendesign basiert auf einer Online-Befragung, die sowohl geschlossene als auch offene Fragen umfasst. Die quantitative Komponente ermöglicht es, das Ausmaß von Boreout innerhalb der Stichprobe zu quantifizieren, Korrelationen zwischen verschiedenen Einflussfaktoren zu untersuchen und statistische Muster zu erkennen. Die qualitative Komponente wiederum erlaubt eine tiefere Exploration individueller Erfahrungen und Wahrnehmungen, die durch standardisierte Skalen allein nicht adäquat erfasst werden könnten.

Die Befragung gliedert sich in drei zentrale Abschnitte:
  1. Messung der Häufigkeit und Intensität von Boreout-Symptomen
  2. Identifikation der wahrgenommenen Ursachen von Boreout in Marketingabteilungen
  3. Erfassung des Einflusses der KI auf diese Ursachen und die subjektive Wahrnehmung ihrer Rolle

Diese drei Untersuchungsdimensionen ermöglichen es, ein differenziertes Bild der Zusammenhänge zwischen Boreout und KI zu zeichnen und Hypothesen darüber aufzustellen, welche spezifischen Mechanismen hinter diesem Phänomen stehen.

3.2 Stichprobenbeschreibung: Teilnehmerstruktur und Auswahlverfahren

Die Studie basiert auf einer Stichprobe von 273 Marketingmitarbeitern aus deutschen Unternehmen, die nach ihrem Berufserfahrungsniveau in drei Gruppen unterteilt wurden:

  1. Junior-Level (0–3 Jahre Berufserfahrung):
    Diese Gruppe umfasst Berufseinsteiger, die häufig noch mit einer Vielzahl operativer Aufgaben betraut sind. Ihr Arbeitsalltag besteht in der Regel aus standardisierten, wiederholenden Tätigkeiten wie Content-Pflege, Social-Media-Management oder einfachen Reporting-Aufgaben.
  2. Mid-Level (4–10 Jahre Berufserfahrung):
    Diese Gruppe repräsentiert Fachkräfte mit mehrjähriger Erfahrung, die zunehmend in strategische Prozesse eingebunden sind, aber gleichzeitig oft noch operative Tätigkeiten ausführen. Sie haben häufig eine koordinierende Rolle, sind jedoch stark von Unternehmensstrukturen und KI-gestützten Prozessen abhängig.
  3. Senior-Level (10+ Jahre Berufserfahrung):
    Die Senior-Gruppe umfasst Führungskräfte und Experten, die in vielen Fällen strategische Verantwortung tragen. Sie haben einen direkten Einblick in die zunehmende Automatisierung und die damit verbundenen Veränderungen in der Marketinglandschaft.

Die Einteilung dieser drei Gruppen ermöglicht eine differenzierte Analyse der Boreout-Wahrnehmung in Abhängigkeit von der Berufserfahrung. Erwartet wird, dass insbesondere Mid-Level-Marketer besonders stark betroffen sind, da sie einerseits bereits Routine in ihren Tätigkeiten entwickelt haben, andererseits jedoch oft weniger strategische Freiheit genießen als Senior-Marketer.

Die Teilnehmer wurden über berufliche Netzwerke (z. B. LinkedIn, Xing) sowie durch Kooperationen mit Unternehmen rekrutiert. Die Teilnahme erfolgte anonym, um eine möglichst ehrliche Einschätzung der Arbeitsrealität zu gewährleisten.

3.3 Untersuchungskategorien und Erhebungsinstrumente

Die Studie konzentriert sich auf drei Hauptbereiche, die in der Datenerhebung systematisch untersucht werden:

3.3.1 Messung der Häufigkeit und Intensität von Boreout-Symptomen

Zur Erfassung des Boreout-Niveaus wurde eine modifizierte Version des „Boreout-Screening-Scales“ (Rothlin & Werder, 2008) verwendet. Dieser erfasst drei zentrale Dimensionen:

  • Unterforderung und Monotonie:
    Inwiefern empfinden die Teilnehmer ihre tägliche Arbeit als geistig wenig fordernd, repetitiv oder uninteressant?
  • Sinnverlust und innere Kündigung:
    Wie stark fühlen sich die Befragten mit ihrer Arbeit entfremdet? Wie ausgeprägt ist ihre intrinsische Motivation?
  • Vermeidungsverhalten:
    Welche Strategien zur Bewältigung von Boreout werden angewandt, z. B. künstliche Beschäftigung, Prokrastination oder innere Kündigung?

Jede dieser Dimensionen wird auf einer 7-stufigen Likert-Skala erfasst (1 = „trifft gar nicht zu“ bis 7 = „trifft vollständig zu“). Zusätzlich wurden offene Fragen integriert, um individuelle Erklärungen für die erlebte Unterforderung zu erhalten.

3.3.2. Wahrgenommene Ursachen von Boreout in Marketingabteilungen

Um die strukturellen Ursachen von Boreout zu identifizieren, wurden die sechs Hauptursachen aus der theoretischen Analyse operationalisiert und in spezifische Fragen überführt:

  • Fehlende Herausforderung und Monotonie: „Wie häufig empfinden Sie Ihre täglichen Aufgaben als geistig nicht fordernd?“
  • Mangel an Kontrolle und Entscheidungsfreiheit: „Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Arbeit in der Marketingstrategie Ihres Unternehmens eine entscheidende Rolle spielt?“
  • Sinnkrise und Identitätsverlust: „Inwiefern identifizieren Sie sich mit den Marketingaktivitäten Ihres Unternehmens?“
  • Strukturelle Probleme und Bürokratie: „Wie stark fühlen Sie sich durch administrative Prozesse in Ihrer eigentlichen Arbeit eingeschränkt?“
  • Fehlende Anerkennung und Entwicklungsmöglichkeiten: „Wie oft erhalten Sie konstruktives Feedback zu Ihrer kreativen Leistung?“
  • KPI-getriebene Arbeitskultur: „Inwiefern haben Sie das Gefühl, dass Ihre Arbeit mehr an quantitativen als an qualitativen Kriterien gemessen wird?“

Zusätzlich wird durch offene Fragen eine qualitative Erhebung durchgeführt, in der die Teilnehmer eigene Einschätzungen über die wichtigsten Ursachen von Boreout in ihrem Arbeitsalltag abgeben können.

3.3.3. Einfluss der Künstlichen Intelligenz auf Boreout-Faktoren

Ein zentraler Bestandteil der Studie ist die Frage, inwiefern KI-Technologien Boreout in Marketingabteilungen verstärken. Hierbei werden zwei Untersuchungsdimensionen betrachtet:

Automatisierung und Reduktion kreativer Eigenleistung:
  • „Inwiefern haben sich Ihre Aufgaben durch KI-Technologien verändert?“
  • „Fühlen Sie sich durch KI-Systeme in Ihren kreativen Möglichkeiten eingeschränkt?“
  • „Haben Sie den Eindruck, dass KI-generierte Inhalte die Qualität Ihrer Arbeit ersetzen oder ergänzen?“
Verlust von Kontrolle und Einflussnahme:
  • „Haben Sie das Gefühl, dass Entscheidungen im Marketing zunehmend durch Algorithmen anstelle menschlicher Expertise getroffen werden?“
  • „Würden Sie sagen, dass KI dazu beiträgt, dass Ihre Arbeit vorhersehbarer und weniger abwechslungsreich wird?“
  • „Empfinden Sie KI als Unterstützung oder als Ersatz für Ihre eigentliche Arbeit?“

Auch hier erfolgt die Erhebung über Likert-Skalen sowie durch offene Fragen, die den Teilnehmern Raum für individuelle Einschätzungen geben.

3.4. Datenanalyse und statistische Methoden

Die Analyse der erhobenen Daten erfolgt in mehreren Schritten:
  • Deskriptive Statistik: Darstellung der Verteilung von Boreout-Symptomen, Ursachen und KI-Wahrnehmung innerhalb der Stichprobe.
  • Korrelationen: Analyse des Zusammenhangs zwischen Boreout-Faktoren und der subjektiven Wahrnehmung von KI. Erwartet wird eine positive Korrelation zwischen Automatisierungsgrad und empfundener Monotonie sowie zwischen KPI-Fixierung und Sinnverlust.
  • Regressionsanalyse: Untersuchung, welche Variablen besonders stark mit Boreout korrelieren, um eine kausale Modellierung vorzunehmen.
  • Qualitative Inhaltsanalyse: Auswertung der offenen Fragen nach der Methode von Mayring (2015), um Muster in den subjektiven Erfahrungen der Befragten zu identifizieren.

3.5. Methodische Grenzen und kritische Reflexion

Trotz der umfassenden Methodik gibt es Limitationen der Studie. Da die Daten auf subjektiven Selbstauskünften basieren, besteht das Risiko von Response Bias. Teilnehmer könnten ihre Situation verzerrt darstellen, entweder durch eine übermäßige Problematisierung oder durch eine bewusste Relativierung ihrer Situation.

Zudem basiert die Untersuchung auf einer statischen Momentaufnahme. Langfristige Entwicklungen, etwa ob Boreout durch KI langfristig zunimmt oder ob sich Anpassungsprozesse ergeben, können nicht vollständig erfasst werden. Eine Langzeitstudie könnte hier wertvolle Ergänzungen liefern.

Insgesamt ermöglicht das gewählte Untersuchungsdesign jedoch eine fundierte Analyse der Zusammenhänge zwischen Boreout und KI und liefert wertvolle Erkenntnisse für Unternehmen, die dem Boreout-Risiko aktiv entgegenwirken wollen.

4. Ergebnisse der Studie

4.1 Überblick über die Hauptergebnisse

Die Ergebnisse der Studie liefern umfassende Einblicke in das Boreout-Phänomen in deutschen Marketingabteilungen und zeigen deutlich auf, dass Künstliche Intelligenz als Verstärker bestehender Probleme wirkt. Die Untersuchung hat bestätigt, dass Boreout kein isoliertes Phänomen einzelner Mitarbeiter ist, sondern sich als strukturelles Problem manifestiert, das insbesondere durch die veränderten Rahmenbedingungen der modernen Marketinglandschaft begünstigt wird.

Insgesamt gaben 74% der Befragten an, dass ihre täglichen Aufgaben als repetitiv und wenig fordernd empfunden werden, während 61% sich geistig unterfordert fühlen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass ein erheblicher Teil der Marketingfachkräfte mit einer mangelnden kognitiven Herausforderung konfrontiert ist. 68% der Befragten äußerten zudem das Gefühl, nur noch operative Tätigkeiten auszuführen, während 55% die Entscheidungsprozesse im Marketing als zu stark reglementiert empfinden. Ein weiteres alarmierendes Ergebnis ist die wachsende Sinnkrise innerhalb der Branche: 59% der Teilnehmer sehen Marketing zunehmend als eine „automatisierte Content-Maschine“, in der kreative Eigenleistung durch standardisierte Prozesse ersetzt wird.

Strukturelle Probleme innerhalb der Unternehmen tragen zusätzlich zum Boreout-Risiko bei. 67% der Befragten empfinden Meetings und Abstimmungsprozesse als überflüssig, und 53% beklagen starre Arbeitsstrukturen, die individuelle Initiative und kreative Freiheit einschränken. Hinzu kommt, dass 62% der Marketingmitarbeiter sich als „unsichtbarer Teil der Maschinerie“ fühlen und 49% angeben, keine regelmäßigen Feedbackgespräche zu erhalten. Diese fehlende Anerkennung und Entwicklungsmöglichkeiten verstärken das Gefühl der Bedeutungslosigkeit und tragen zur inneren Kündigung bei.

Ein weiterer kritischer Faktor ist die zunehmende KPI-getriebene Arbeitskultur: 71% der Befragten haben den Eindruck, dass ihre Arbeit primär an quantitativen Kennzahlen gemessen wird, während 58% kreatives Denken durch KPI-Fixierung als eingeschränkt betrachten.

Besonders bemerkenswert ist die Erkenntnis, dass KI als Katalysator dieser Entwicklungen wirkt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Automatisierung von Routineaufgaben zwar die Effizienz steigert, gleichzeitig aber den kreativen Spielraum reduziert. Durch KI-generierte Inhalte und automatisierte Kampagnensteuerung wird menschliche Entscheidungsfreiheit zunehmend eingeschränkt, während sich der Fokus auf algorithmisch optimierte Performance-Daten verlagert.

Im Folgenden werden die sechs Hauptursachen für Boreout in Marketingabteilungen detailliert analysiert und der Einfluss von KI auf diese Faktoren erläutert.

4.2 Detaillierte Analyse der Boreout-Ursachen

4.2.1 Fehlende Herausforderung und Monotonie – Die wachsende Entfremdung durch Standardisierung und Automatisierung

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die weit verbreitete Wahrnehmung von Monotonie und fehlender kognitiver Herausforderung innerhalb von Marketingabteilungen. Die Befragung zeigt, dass 74% der Teilnehmer ihre Aufgaben als repetitiv empfinden, während 61% sich geistig unterfordert fühlen. Diese Werte verdeutlichen eine signifikante Problematik innerhalb der Branche, die sich auf strukturelle Veränderungen im Arbeitsalltag zurückführen lässt.

Moderne Marketingabteilungen sind zunehmend durch standardisierte Prozesse geprägt, die darauf abzielen, Effizienz zu maximieren und Fehlerquellen zu minimieren. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass viele einst kreative Tätigkeiten in vordefinierte Abläufe überführt wurden, die nur noch minimalen individuellen Gestaltungsspielraum bieten. Wo früher kreative Strategien, experimentelle Kampagnenkonzepte und intuitive Marketingentscheidungen gefragt waren, dominieren heute prozessgesteuerte Workflows und algorithmisch optimierte Content-Formate.

Diese zunehmende Standardisierung wird insbesondere durch den verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz befördert. Während KI in vielen Bereichen einen positiven Beitrag zur Effizienzsteigerung leistet, hat sie auch die Art und Weise verändert, wie Marketingmaßnahmen geplant, erstellt und umgesetzt werden. Viele der Tätigkeiten, die früher eine manuelle Anpassung und kreative Entscheidungen erforderten, sind heute automatisiert. KI-gestützte Content-Erstellung, vorgefertigte Templates für Kampagnen und algorithmisch gesteuerte Werbeanzeigen nehmen den Marketingmitarbeitern zunehmend die Notwendigkeit, selbstständig strategische oder kreative Lösungen zu entwickeln.

Ein erheblicher Teil der Befragten äußerte in der qualitativen Analyse, dass ihre tägliche Arbeit sich zunehmend auf das Verwalten technischer Prozesse und die Überprüfung algorithmischer Vorschläge reduziert. Anstatt eigenständige kreative Entscheidungen zu treffen, besteht ihre Aufgabe zunehmend darin, durch KI-generierte Inhalte zu navigieren, fehlerhafte Ausspielungen zu korrigieren und Datenanalysen zu validieren. Diese Entwicklung führt zu einem signifikanten Verlust an kognitiver Stimulation und intellektueller Herausforderung, da die kreativen und strategischen Elemente, die früher eine zentrale Rolle spielten, zunehmend durch datengetriebene Prozesse ersetzt wurden.

Die Automatisierung als Verstärker der Monotonie

Die Einführung von KI im Marketing hat in vielen Bereichen dazu geführt, dass Aufgaben mit hoher Wiederholungsrate effizienter erledigt werden können. Während dies in administrativen und operativen Bereichen eine spürbare Entlastung für Mitarbeiter mit sich bringt, hat es in kreativen und strategischen Bereichen oft den gegenteiligen Effekt. Standardisierte KI-Prozesse führen dazu, dass kreative Arbeit zunehmend homogenisiert wird, da Algorithmen vorrangig auf datenbasierten Erfolgsmustern aus der Vergangenheit basieren.

Eine der zentralen Herausforderungen hierbei ist die Reduktion des kreativen Spielraums, der durch die Implementierung von KI-generierten Vorlagen und automatisierten Kampagnenprozessen stark eingeschränkt wird. Marketingfachkräfte berichten, dass sie immer seltener selbst kreative Konzepte entwickeln, sondern stattdessen auf durch Algorithmen vorgeschlagene Optimierungen zurückgreifen müssen. Während diese Techniken zweifellos die Performance von Kampagnen optimieren können, entziehen sie gleichzeitig den menschlichen Entscheidungsträgern die Möglichkeit, unkonventionelle oder innovative Ansätze zu erproben, da KI-Modelle primär bestehende Muster und bewährte Methoden replizieren.

Dieser Mechanismus führt zu einer schleichenden Entwertung der kreativen Fähigkeiten von Marketingmitarbeitern, da innovative und risikoreiche Entscheidungen durch datenbasierte Optimierung verdrängt werden. Langfristig resultiert daraus eine Homogenisierung von Marketingstrategien, in der sich Kampagnen immer stärker ähneln und echte kreative Differenzierung zunehmend seltener wird. Die Innovationskraft innerhalb der Branche nimmt ab, da Unternehmen sich verstärkt auf datengestützte Entscheidungsmodelle verlassen und weniger bereit sind, in kreative Experimente zu investieren.

Verlust der Experimentierfreude und kreative Resignation

Ein weiteres Problem der zunehmenden Standardisierung im Marketing ist die schwindende Experimentierfreude innerhalb der Abteilungen. Die Studie zeigt, dass Marketingfachkräfte, die wissen, dass ihre Kampagnen und Inhalte primär von Algorithmen analysiert und optimiert werden, weniger geneigt sind, unkonventionelle oder experimentelle Ansätze auszuprobieren.

Der Grund hierfür liegt in der strukturellen Logik von KI-gestützten Marketingprozessen: Algorithmen priorisieren Maßnahmen, die in der Vergangenheit nachweislich erfolgreich waren. Dies führt dazu, dass riskante oder radikal neue Ideen seltener umgesetzt werden, da die Algorithmen auf statistischen Modellen beruhen, die etablierte Muster bevorzugen.

Marketingmitarbeiter erleben diesen Prozess als einschränkend und demotivierend, da sie kaum noch die Möglichkeit haben, sich kreativ zu entfalten oder neue Konzepte zu entwickeln, die über bestehende Erfolgsstrategien hinausgehen. Viele der Befragten berichteten, dass sie sich zunehmend in einer passiven Rolle wiederfinden, in der ihre Hauptaufgabe nicht mehr darin besteht, kreative Lösungen zu entwickeln, sondern lediglich KI-generierte Vorschläge zu validieren oder minimale Anpassungen vorzunehmen.

Diese Entwicklung hat weitreichende psychologische Folgen. Die Flow-Theorie von Csikszentmihalyi zeigt, dass Menschen dann besonders motiviert und produktiv arbeiten, wenn ihre Tätigkeiten eine perfekte Balance zwischen Herausforderung und Fähigkeiten bieten. Wenn jedoch die kognitive Herausforderung fehlt, da Prozesse weitgehend automatisiert und standardisiert sind, entsteht ein Zustand der Apathie und Demotivation, der langfristig in Boreout münden kann.

Langfristige Folgen für Unternehmen und die Marketingbranche

Die zunehmende Automatisierung und Standardisierung von Marketingprozessen stellt nicht nur eine Herausforderung für die individuelle Motivation von Mitarbeitern dar, sondern hat auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Innovationskraft der gesamten Branche. Wenn sich Unternehmen primär auf datengetriebene Entscheidungen verlassen und kreative Experimente zunehmend durch algorithmische Optimierung ersetzt werden, sinkt die Fähigkeit, sich durch originelle und differenzierte Kampagnen von Wettbewerbern abzuheben.

Dies führt zu einem langfristigen Verlust an Markenidentität, da sich Unternehmen in ihren Marketingstrategien immer stärker ähneln. Gleichzeitig leidet die Arbeitgeberattraktivität, da qualifizierte und kreative Fachkräfte in einem Umfeld, das wenig kognitive Herausforderung bietet, keine langfristige Motivation aufrechterhalten können.

Die Erkenntnisse der Studie legen nahe, dass Unternehmen Strategien entwickeln müssen, um die negativen Effekte der Automatisierung zu minimieren und bewusst Räume für kreative und experimentelle Arbeit zu schaffen. Dies könnte durch gezielte Hybrid-Ansätze erfolgen, in denen KI zwar zur Effizienzsteigerung genutzt wird, gleichzeitig aber bewusst menschliche Entscheidungsspielräume erhalten bleiben, um Innovationen zu fördern und Monotonie zu vermeiden.

Fazit: Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die zunehmende Automatisierung von Marketingprozessen Boreout signifikant verstärkt, indem sie die kognitive Herausforderung reduziert, kreative Eigenleistung ersetzt und die Möglichkeit zur individuellen Gestaltung von Inhalten minimiert. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, eine Balance zwischen Effizienz und Kreativität zu finden, um langfristig sowohl die Motivation der Mitarbeiter als auch die Innovationskraft ihrer Marke zu erhalten.

4.2.2 Mangel an Kontrolle und Entscheidungsfreiheit – Die schwindende Autonomie im modernen Marketing

Die Ergebnisse der Studie zeigen ein klares Bild der schwindenden Kontrolle und Entscheidungsfreiheit in Marketingabteilungen. 68% der Befragten äußerten, dass sie ihre Tätigkeit primär als operativ wahrnehmen und kaum noch strategische Verantwortung tragen. Zudem gaben 55% an, dass sie die Entscheidungsprozesse im Marketing als zu stark reglementiert empfinden, was darauf hindeutet, dass individuelle Autonomie und kreative Freiheit zunehmend eingeschränkt werden.

Dieses Muster spiegelt eine grundlegende strukturelle Veränderung in der Marketinglandschaft wider. In der Vergangenheit war Marketing ein Bereich, in dem kreative Ideen und strategische Visionen eine zentrale Rolle spielten. Unternehmen entwickelten Markenidentitäten und Werbebotschaften auf Basis von Erfahrungswissen, Intuition und tiefgehenden Zielgruppenanalysen, die von Fachkräften durchgeführt wurden. Doch mit der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung hat sich dieser Ansatz fundamental gewandelt. Heute sind es vor allem datengetriebene Prozesse und algorithmische Modelle, die bestimmen, wie Marketingmaßnahmen gestaltet werden. Die Folge ist eine schleichende Degradierung des Menschen zum bloßen Verwalter von KI-gesteuerten Optimierungsprozessen, während Algorithmen und maschinelles Lernen zunehmend die Entscheidungsgewalt übernehmen.

Die Rolle der KI bei der Reduktion menschlicher Kontrolle im Marketing

Ein wesentlicher Faktor, der zur Einschränkung der Entscheidungsfreiheit in Marketingabteilungen beiträgt, ist die zunehmende algorithmische Steuerung von Kampagnen. Moderne KI-Systeme sind in der Lage, auf Basis umfangreicher Datenanalysen vorherzusagen, welche Inhalte, Bilder, Texte und Werbeplatzierungen mit hoher Wahrscheinlichkeit die besten Conversion-Rates erzielen. Plattformen wie Google Ads, Facebook Ads und LinkedIn nutzen Machine Learning-Modelle, um automatisiert Werbebudgets zu optimieren und Inhalte so auszuspielen, dass sie die maximale Performance erzielen.

Während diese Technologien in vielen Bereichen eine Effizienzsteigerung ermöglichen, führen sie gleichzeitig zu einem substanziellen Kontrollverlust der Marketingfachkräfte. Entscheidungen, die früher auf kreativen Überlegungen, strategischer Marktanalyse oder internen Diskussionen basierten, werden heute zunehmend auf Basis algorithmischer Berechnungen getroffen, die nur begrenzt hinterfragt oder beeinflusst werden können.

Diese Entwicklung hat tiefgreifende Auswirkungen auf die tägliche Arbeit von Marketingmitarbeitern. Viele der Befragten berichteten in den qualitativen Befragungsteilen, dass sie sich zunehmend als bloße Überwachungsinstanzen algorithmischer Prozesse empfinden, anstatt als aktive Gestalter kreativer Strategien. Kampagnen werden nicht mehr von Menschen entwickelt, sondern von KI-gestützten Systemen vorgeschlagen und lediglich von menschlichen Nutzern validiert oder minimal angepasst.

Besonders problematisch ist, dass diese Automatisierungsprozesse nicht nur operative Aufgaben betreffen, sondern zunehmend auch die strategische Ausrichtung des Marketings beeinflussen. Unternehmen verlassen sich verstärkt auf datengetriebene Modelle, um ihre Marktpositionierung zu optimieren, und reduzieren den Einfluss individueller Expertise, die auf Erfahrung, Markenverständnis und kreativer Intuition basiert. Dies führt dazu, dass Marketingteams nicht mehr eigenständig über Zielgruppenansprache, kreative Ansätze oder langfristige Branding-Strategien entscheiden, sondern lediglich die Empfehlungen von Algorithmen umsetzen.

Der kreative Entscheidungsspielraum schrumpft

Ein besonders besorgniserregender Aspekt der zunehmenden algorithmischen Kontrolle ist der schwindende kreative Entscheidungsspielraum. In der Vergangenheit waren Marketingkampagnen oft von individuellen Ideen geprägt, die sich durch einzigartige Narrative, emotionale Ansprache und kreative Experimente auszeichneten. Dieser kreative Prozess war nicht nur ein zentraler Bestandteil der Markenkommunikation, sondern auch ein wesentlicher Faktor für die Motivation und Arbeitszufriedenheit der Marketingmitarbeiter.

Die Studie zeigt jedoch, dass dieser Spielraum zunehmend eingeschränkt wird. Immer mehr Unternehmen nutzen KI-generierte Inhalte, um Texte, Bilder und Werbeanzeigen automatisch zu erstellen. Diese Inhalte werden nicht mehr von Menschen mit einer tiefen Markenkenntnis konzipiert, sondern durch Natural Language Processing (NLP)-Modelle und generative Algorithmen automatisiert produziert. Die Folgen sind weitreichend:

  1. Kreative Marketer verlieren den direkten Einfluss auf Inhalte. Sie sind nicht mehr für die inhaltliche Gestaltung von Werbematerialien verantwortlich, sondern lediglich für deren technische Implementierung.
  2. Das individuelle Markenprofil wird verwässert. KI-generierte Inhalte basieren auf Mustern, die aus bestehenden erfolgreichen Kampagnen abgeleitet werden. Dies führt dazu, dass sich Werbekampagnen verschiedener Unternehmen immer stärker ähneln und eine Differenzierung zunehmend erschwert wird.
  3. Innovationen werden durch KI-gesteuerte Optimierung verhindert. Algorithmen priorisieren bewährte Erfolgsmodelle, wodurch unkonventionelle oder radikale kreative Ansätze seltener umgesetzt werden.
Psychologische Auswirkungen des Kontrollverlusts

Die zunehmende algorithmische Steuerung und Automatisierung von Marketingentscheidungen hat nicht nur strukturelle, sondern auch tiefgehende psychologische Folgen für die betroffenen Mitarbeiter. Besonders aus der Perspektive der Selbstbestimmungstheorie von Deci & Ryan lassen sich erhebliche Motivationsverluste erklären.

Ein zentrales menschliches Bedürfnis ist das nach Autonomie, also der Fähigkeit, eigenständig Entscheidungen zu treffen und das eigene Handeln als wirksam zu erleben. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass dieses Bedürfnis für viele Marketingfachkräfte zunehmend unerfüllt bleibt. Mitarbeiter, die erleben, dass ihre kreativen Ideen regelmäßig durch KI-optimierte Alternativen ersetzt werden, entwickeln ein Gefühl der Machtlosigkeit und Demotivation.

Ein weiteres psychologisches Phänomen, das im Zusammenhang mit der schwindenden Entscheidungsfreiheit auftritt, ist die kognitive Dissonanz (Festinger). Viele Marketingexperten haben ihre berufliche Laufbahn mit dem Anspruch begonnen, innovative und kreative Arbeit zu leisten, die einen spürbaren Einfluss auf die Markenkommunikation hat. Die Realität, dass kreative Entscheidungen zunehmend durch algorithmische Prozesse ersetzt werden, steht jedoch in direktem Widerspruch zu dieser Erwartung. Die Diskrepanz zwischen Berufsbild und tatsächlichem Arbeitsalltag erzeugt langfristig Frustration und Unzufriedenheit.

Hinzu kommt der Effekt der erlernten Hilflosigkeit (Seligman), der auftritt, wenn Menschen wiederholt die Erfahrung machen, dass ihr Handeln keine signifikanten Auswirkungen hat. Marketingmitarbeiter, die erleben, dass ihre Vorschläge und kreativen Ansätze immer wieder von KI-basierten Empfehlungen übersteuert werden, neigen langfristig dazu, sich aus dem kreativen Prozess zurückzuziehen und in eine passive Rolle zu verfallen.

Langfristige Auswirkungen auf Unternehmen und die Marketingbranche

Die zunehmende Reglementierung und algorithmische Steuerung von Marketingentscheidungen hat nicht nur individuelle Konsequenzen für die betroffenen Mitarbeiter, sondern birgt auch erhebliche Risiken für die Innovationsfähigkeit und Differenzierungskraft von Unternehmen.

Wenn Unternehmen sich vollständig auf KI-gesteuerte Marketingprozesse verlassen und den Einfluss menschlicher Expertise minimieren, entstehen langfristig homogene Werbestrategien, die kaum noch eigenständige Markenidentität vermitteln. Die Möglichkeit, sich durch einzigartige Kampagnen von der Konkurrenz abzuheben, nimmt ab, da sich Werbeinhalte zunehmend auf vordefinierte Erfolgsmodelle und datengetriebene Optimierung konzentrieren.

Ein weiterer kritischer Aspekt ist die sinkende Arbeitgeberattraktivität für qualifizierte Fachkräfte. Besonders talentierte und kreative Marketingexperten suchen nach Arbeitsumfeldern, in denen sie ihre Ideen einbringen und eigenständig strategische Entscheidungen treffen können. Wenn Unternehmen jedoch verstärkt auf automatisierte Entscheidungsmodelle setzen, verlieren sie langfristig die Fähigkeit, hochqualifizierte und kreative Talente an sich zu binden.

Fazit: Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass KI die Entscheidungsfreiheit im Marketing erheblich einschränkt. Die zunehmende algorithmische Steuerung führt zu einem Verlust an kreativer Autonomie, senkt die Motivation der Mitarbeiter und gefährdet langfristig die Innovationskraft von Unternehmen.

4.2.3 Sinnkrise & Identitätsverlust – Die Erosion der kreativen Selbstbestimmung im datengetriebenen Marketing

Die zunehmende Automatisierung und algorithmische Optimierung im Marketing hat weitreichende Auswirkungen auf die Wahrnehmung der eigenen beruflichen Identität durch Marketingfachkräfte. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen eine alarmierende Entwicklung: 59% der Befragten gaben an, dass sie ihre Arbeit zunehmend als eine „automatisierte Content-Maschine“ wahrnehmen. Dies weist darauf hin, dass sich viele Fachkräfte nicht mehr als eigenständige kreative Köpfe, sondern als bloße Administratoren technischer Prozesse begreifen. Noch besorgniserregender ist, dass 48% Schwierigkeiten haben, sich mit ihrer Tätigkeit zu identifizieren, was auf eine tiefgehende berufliche Entfremdung hindeutet.

Die Entfremdung von der eigenen Arbeit ist ein Phänomen, das eng mit dem Verlust an individueller Gestaltungsmacht und kreativer Eigenständigkeit verknüpft ist. Die zentralen Treiber dieser Entwicklung lassen sich in zwei Hauptdimensionen unterteilen: die Verschiebung des Marketings von kreativem Storytelling hin zu datengetriebener Optimierung sowie den verstärkten Einsatz von KI zur Steuerung von Inhalten und strategischen Entscheidungen.

Die Transformation des Marketings: Vom kreativen Handwerk zur datengetriebenen Maschinerie

Marketing war traditionell eine Disziplin, die sich durch kreative Gestaltung, emotionales Storytelling und markenstrategische Innovation auszeichnete. Kampagnen wurden von Menschen entwickelt, die über ein tiefes Verständnis für die Markenidentität, die Zielgruppenpsychologie und die kulturellen Strömungen verfügten, die Werbeinhalte beeinflussen. Die gestalterische Freiheit ermöglichte es Marketingexperten, Kampagnen mit einer individuellen Handschrift zu versehen und durch kreative Entscheidungen neue Wege in der Markenkommunikation zu beschreiten.

Mit der zunehmenden Digitalisierung und der Integration von KI-gestützten Prozessen hat sich diese Situation jedoch grundlegend verändert. Die Rolle des Menschen als strategischer Entscheider wurde schrittweise durch datengetriebene Algorithmen ersetzt, die auf statistischen Wahrscheinlichkeiten und historischen Erfolgsmustern basieren. Während in früheren Jahrzehnten Intuition, Markenverständnis und kreative Risikobereitschaft die Grundlage für Marketingstrategien bildeten, stehen heute Performance-Daten, Conversion-Rates und KI-optimierte Werbeanzeigen im Mittelpunkt der Entscheidungsfindung.

Die Folge dieser Entwicklung ist, dass sich viele Marketingexperten nicht mehr als kreative Akteure, sondern als Operatoren algorithmischer Prozesse wahrnehmen, die kaum noch individuelle Einflussnahme auf die Inhalte haben, mit denen sie arbeiten. Entscheidungen werden nicht mehr durch menschliches Urteilsvermögen, sondern durch automatisierte Berechnungen getroffen. Algorithmen analysieren die bisherige Performance von Kampagnen und generieren Vorschläge für optimierte Inhalte – ein Prozess, der auf Effizienzsteigerung ausgerichtet ist, jedoch die kreative Eigenleistung der Fachkräfte auf ein Minimum reduziert.

Die psychologischen Folgen der kreativen Entmündigung

Die zunehmende Automatisierung des Marketings hat tiefgreifende psychologische Konsequenzen, die sich in einer Sinnkrise und einem Identitätsverlust der betroffenen Fachkräfte manifestieren. Einer der zentralen Mechanismen, der diese Entwicklung erklärt, ist die kognitive Dissonanz (Festinger, 1957). Marketingexperten treten in diesen Beruf ein, weil sie sich als kreative Denker und strategische Gestalter sehen. Wenn sie jedoch erleben, dass ihre Arbeit zunehmend durch KI-gestützte Prozesse standardisiert wird und ihre kreativen Entscheidungen keine wesentliche Rolle mehr spielen, entsteht eine Diskrepanz zwischen ihren ursprünglichen beruflichen Erwartungen und der tatsächlichen Arbeitsrealität.

Diese Dissonanz führt zu Frustration und einer schleichenden Entfremdung von der eigenen Arbeit. Fachkräfte, die ursprünglich mit Begeisterung und intrinsischer Motivation in ihren Beruf gestartet sind, sehen sich plötzlich in einer Rolle, die primär aus der Verwaltung algorithmischer Prozesse besteht. Das Gefühl, dass die eigene kreative Leistung nicht mehr wertgeschätzt wird, verstärkt diese Entfremdung zusätzlich.

Ein weiteres psychologisches Konzept, das die Ergebnisse der Studie untermauert, ist die Theorie der erlernten Hilflosigkeit (Seligman, 1975). Menschen, die wiederholt die Erfahrung machen, dass ihr eigenes Handeln keine Auswirkungen hat, neigen dazu, sich passiv in ihre Situation zu fügen und sich emotional zurückzuziehen. Viele Marketingexperten haben in den letzten Jahren erlebt, dass ihre kreativen Vorschläge immer häufiger durch algorithmische Optimierungen ersetzt oder automatisiert generiert werden. Langfristig führt dies zu einer Resignation, in der sich Fachkräfte entweder aus kreativen Entscheidungsprozessen zurückziehen oder ihre Tätigkeit nur noch mechanisch ausführen, ohne eine tiefere emotionale Verbindung zu ihr aufzubauen.

Der Verlust der emotionalen Verbindung zur eigenen Arbeit

Ein wesentlicher Aspekt der Sinnkrise im Marketing ist die schwindende emotionale Bindung zur eigenen Arbeit. In kreativen Berufen ist die persönliche Identifikation mit den geschaffenen Inhalten ein zentraler Bestandteil der beruflichen Zufriedenheit. Menschen, die in Marketingabteilungen arbeiten, haben oft eine starke Affinität zu visueller Gestaltung, sprachlicher Ausdruckskraft oder psychologischer Markenführung. Diese Affinität wird jedoch untergraben, wenn Inhalte nicht mehr nach ästhetischen oder markenstrategischen Kriterien, sondern ausschließlich nach Performance-Daten gestaltet werden.

Die zunehmende Priorisierung von KPI-Optimierung, Click-Through-Rates und datengetriebenem Targeting verändert die Art und Weise, wie Inhalte produziert werden. In der Vergangenheit konnten Marketingexperten durch ihre individuellen Fähigkeiten dazu beitragen, eine Marke einzigartig und unverwechselbar zu machen. Heute sind viele Inhalte jedoch generisch und austauschbar, weil Algorithmen immer wieder die gleichen optimierten Formate und sprachlichen Muster empfehlen.

Dies führt dazu, dass sich Fachkräfte immer weniger mit ihrer Arbeit identifizieren können. Wer über Jahre hinweg kreative Konzepte entwickelt hat und nun erlebt, dass KI-generierte Texte, automatisierte Designvorschläge und datengetriebene Kampagnenstrukturen die eigene Expertise ersetzen, verliert nicht nur die Kontrolle über seine Arbeit, sondern auch die emotionale Verbindung zu ihr.

Langfristige Folgen für Unternehmen und die Marketingbranche

Die Erosion der kreativen Identität im Marketing ist nicht nur ein individuelles Problem der betroffenen Fachkräfte, sondern hat auch weitreichende Konsequenzen für Unternehmen und die gesamte Branche. Wenn Marketingexperten sich nicht mehr mit ihrer Arbeit identifizieren können, sinkt nicht nur ihre intrinsische Motivation, sondern auch ihre Innovationskraft.

Langfristig könnte dies dazu führen, dass hochqualifizierte kreative Fachkräfte aus dem Marketingbereich abwandern, weil sie sich in anderen Branchen mehr Entfaltungsmöglichkeiten versprechen. Unternehmen könnten zudem mit einer sinkenden Arbeitgeberattraktivität konfrontiert werden, da der Marketingbereich zunehmend als technisches Verwaltungsfeld wahrgenommen wird, in dem kreative Gestaltungsmöglichkeiten stark eingeschränkt sind.

Eine weitere Gefahr besteht in der zunehmenden Homogenisierung von Marketinginhalten. Wenn Unternehmen sich primär auf algorithmisch optimierte Inhalte verlassen, besteht die Gefahr, dass Werbekampagnen sich immer stärker ähneln und Differenzierungsmerkmale zwischen Marken verschwimmen. Ein kreatives Alleinstellungsmerkmal lässt sich jedoch nur dann aufrechterhalten, wenn Unternehmen weiterhin auf die menschliche Intuition und die emotionale Intelligenz von Marketingexperten setzen, anstatt sich vollständig auf datengestützte Optimierungsmodelle zu verlassen.

Fazit: Die Notwendigkeit eines neuen Gleichgewichts zwischen Technologie und Kreativität

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass die zunehmende Automatisierung und Algorithmisierung im Marketing nicht nur zu einem Effizienzgewinn führt, sondern auch gravierende psychologische und berufliche Konsequenzen für die betroffenen Fachkräfte hat. Die Sinnkrise und der Identitätsverlust vieler Marketingexperten sind direkte Folgen einer Entwicklung, die den Fokus von kreativer Gestaltung auf datengetriebene Optimierung verlagert hat.

Um diesem Trend entgegenzuwirken, müssen Unternehmen bewusst Räume für kreative Freiheit und individuelle Gestaltungsmacht schaffen. Eine vollständig KI-gesteuerte Marketingstrategie mag kurzfristig effizient erscheinen, doch ohne menschliche Kreativität, Markenverständnis und emotionale Intelligenz verliert sie langfristig ihre Innovationskraft und Differenzierungsfähigkeit. Die Herausforderung der Zukunft wird darin bestehen, eine Balance zwischen technischer Automatisierung und kreativer Selbstbestimmung zu finden, um sowohl die Motivation der Mitarbeiter als auch die Einzigartigkeit der Markenkommunikation zu erhalten.

4.2.4 Strukturelle Probleme und Bürokratie – Die steigende Verwaltungslast im datengetriebenen Marketing

Die Untersuchungsergebnisse verdeutlichen, dass strukturelle Hürden innerhalb von Marketingabteilungen erheblich zur Entstehung und Verstärkung von Boreout beitragen. Ein besonders auffälliger Befund ist die Wahrnehmung der Befragten hinsichtlich interner Prozesse und administrativer Hürden. 67% der Teilnehmer äußerten die Ansicht, dass Meetings und Abstimmungsprozesse in ihrem Arbeitsalltag überflüssig seien, während 53% die bestehenden Arbeitsstrukturen als zu starr und restriktiv empfanden. Diese Ergebnisse weisen auf ein tief verwurzeltes Problem hin, das sich in vielen Unternehmen durch die zunehmende Komplexität von Entscheidungsprozessen und die verstärkte Fixierung auf messbare Leistungsindikatoren manifestiert.

Die Verwaltung von Marketing: Wenn Prozesse die Kreativität ersticken

Marketingabteilungen waren traditionell von einem hohen Maß an Flexibilität und interdisziplinärer Zusammenarbeit geprägt. Kreativität, Agilität und schnelle Entscheidungsfindung galten als zentrale Erfolgsfaktoren, insbesondere in dynamischen Märkten, die kontinuierliche Anpassungen an neue Trends und Konsumentenverhalten erfordern. Die zunehmende Implementierung von standardisierten Workflows, zentralisierten Entscheidungsstrukturen und KI-gestützten Monitoring-Systemen hat jedoch dazu geführt, dass sich der Arbeitsalltag vieler Marketingfachkräfte radikal verändert hat.

Während Effizienz und Strukturierung in vielen Unternehmensbereichen als Fortschritt betrachtet werden, hat die übermäßige Formalisierung von Arbeitsprozessen im Marketing oft den gegenteiligen Effekt. Anstatt die kreativen Freiräume der Mitarbeiter zu fördern und ihre strategische Entscheidungsfähigkeit zu stärken, führen umfassende Berichtspflichten, komplexe Abstimmungsroutinen und detaillierte Prozessdokumentationen dazu, dass der eigentliche kreative Arbeitsanteil immer weiter schrumpft.

Ein signifikanter Teil der täglichen Arbeit besteht für viele Marketingfachkräfte heute nicht mehr in der Entwicklung innovativer Kampagnen oder strategischer Markenführung, sondern in der Verwaltung, Analyse und Dokumentation von Performance-Daten. Die zunehmende Einführung von KI-gestützten Reporting- und Monitoring-Tools verstärkt diese Entwicklung zusätzlich, da automatisierte Datenanalysen eine Vielzahl von Kennzahlen generieren, die regelmäßig interpretiert, in Präsentationen überführt und vor internen oder externen Stakeholdern kommuniziert werden müssen.

Der wachsende Einfluss von KPI-Fixierung und datengetriebenen Entscheidungsprozessen

Die starke Orientierung an Kennzahlen hat dazu geführt, dass das Marketing in vielen Unternehmen nicht mehr als kreative Disziplin, sondern als messbare Wissenschaft betrachtet wird. Während datenbasierte Entscheidungsfindung zweifellos wertvolle Erkenntnisse liefern kann, zeigt die Studie, dass die zunehmende Fixierung auf KPIs viele Fachkräfte frustriert, weil sie den kreativen Spielraum stark einschränkt.

Die Befragten berichteten, dass ein erheblicher Anteil ihrer Arbeitszeit für die Aufbereitung und Präsentation von Performance-Daten aufgewendet wird, anstatt für die Konzeption und Umsetzung innovativer Strategien. Dieser Fokus auf quantitative Messbarkeit führt dazu, dass kreative Prozesse oft hinter bürokratischen Anforderungen zurückstehen, da jede Entscheidung mit statistischen Belegen untermauert werden muss, um innerhalb des Unternehmens als valide zu gelten.

Marketingfachkräfte sind zunehmend gezwungen, ihre kreativen Ideen auf Basis algorithmischer Prognosen und A/B-Test-Ergebnissen zu rechtfertigen, anstatt eigenständige Konzepte zu entwickeln, die sich auf Marktkenntnisse, Konsumentenpsychologie oder kreative Innovationskraft stützen. Dieser Wandel hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Arbeitsmotivation und das berufliche Selbstverständnis der Betroffenen.

Meetings und Abstimmungsprozesse als Belastung statt als Mehrwert

Ein weiteres signifikantes Problem ist die wachsende Anzahl an Meetings und Abstimmungsroutinen, die in vielen Unternehmen mittlerweile einen erheblichen Teil der Arbeitszeit in Anspruch nehmen. Was ursprünglich als Maßnahme zur Verbesserung der Kommunikation und Zusammenarbeit gedacht war, wird heute von vielen Fachkräften als ineffiziente Zeitverschwendung wahrgenommen.

Die Studie zeigt, dass der übermäßige Einsatz von synchronen Abstimmungsformaten nicht nur als hinderlich für den kreativen Prozess empfunden wird, sondern auch eine erhebliche mentale Belastung darstellt. Durch die zunehmende Vernetzung von Marketing mit anderen Unternehmensbereichen – insbesondere Vertrieb, IT und Controlling – sind Marketingfachkräfte oft in zahlreiche bereichsübergreifende Meetings eingebunden, in denen operative Details, Performance-Daten und Budgetfragen besprochen werden, die oft wenig direkte Relevanz für ihre eigentlichen Aufgaben haben.

Viele Befragte äußerten in den qualitativen Befragungselementen, dass sie einen Großteil ihrer Arbeitszeit mit der Vorbereitung von Präsentationen und Berichten für Führungsebenen verbringen, anstatt sich auf kreative oder strategische Tätigkeiten zu konzentrieren. Diese Entwicklung führt langfristig zu einer gefühlten Entwertung der eigenen fachlichen Expertise, da Fachkräfte nicht mehr für ihre kreativen oder konzeptionellen Fähigkeiten geschätzt werden, sondern primär für ihre Fähigkeit, Daten zu präsentieren und zu interpretieren.

Die Rolle von KI-gestützten Automatisierungen in der Bürokratisierung des Marketings

Ein besonders bemerkenswerter Befund der Studie ist die ambivalente Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Zunahme administrativer Belastungen. Während KI-Systeme theoretisch dazu gedacht sind, Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten, zeigen die Ergebnisse, dass sie in vielen Unternehmen eher zur Verstärkung der Bürokratisierung beitragen.

Automatisierte Reporting-Tools, Dashboard-Systeme und Performance-Analysen haben dazu geführt, dass eine Flut von Daten generiert wird, die intern verarbeitet und kommuniziert werden muss. Führungskräfte erwarten zunehmend detaillierte Echtzeit-Analysen, was dazu führt, dass Marketingabteilungen ständig mit der Erstellung von Berichten und der Erklärung von Metriken beschäftigt sind.

Zudem haben KI-gestützte Systeme dazu beigetragen, dass Entscheidungsprozesse stärker zentralisiert wurden. Da viele KI-Modelle auf der Basis historischer Daten arbeiten, müssen Marketingexperten ihre strategischen Überlegungen häufig an bestehende Muster und Empfehlungen der KI anpassen, um ihre Vorschläge innerhalb des Unternehmens durchzusetzen. Dies führt zu einer Reduktion eigenständiger strategischer Entscheidungsfreiheit und verstärkt das Gefühl, dass Marketingfachkräfte zunehmend als technische Operatoren und nicht als kreative Entscheidungsträger wahrgenommen werden.

Langfristige Auswirkungen auf die Motivation und Innovationskraft

Die zunehmende Bürokratisierung im Marketing hat langfristig gravierende Folgen für die Arbeitszufriedenheit und Innovationsfähigkeit der Branche. Fachkräfte, die erleben, dass ihre Hauptaufgabe nicht mehr in der Entwicklung neuer Ideen, sondern in der Verwaltung und Interpretation von Daten besteht, neigen dazu, sich innerlich von ihrer Arbeit zu distanzieren.

Viele der befragten Marketingexperten äußerten in der qualitativen Befragung, dass sie ihre berufliche Rolle zunehmend als austauschbar und wenig sinnstiftend wahrnehmen, da der Fokus nicht mehr auf der kreativen Gestaltung, sondern auf der administrativen Abwicklung von Prozessen liegt. Dies führt zu einem schleichenden Verlust an Engagement und Initiative, da sich Fachkräfte weniger mit ihrer Arbeit identifizieren können und zunehmend den Eindruck gewinnen, dass ihre Fähigkeiten in einem technokratischen Umfeld ohne echte kreative Autonomie nicht mehr geschätzt werden.

Fazit: Die Notwendigkeit einer neuen Balance zwischen Effizienz und kreativer Freiheit

Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass strukturelle Probleme und Bürokratisierung eine erhebliche Belastung für Marketingfachkräfte darstellen. Der wachsende Verwaltungsaufwand, die Fixierung auf Reportings und KPI-Analysen sowie die Zunahme an Abstimmungsprozessen führen dazu, dass kreative und strategische Aufgaben in den Hintergrund treten.

Unternehmen stehen vor der Herausforderung, eine Balance zwischen technischer Effizienz und kreativer Autonomie zu finden. Es bedarf gezielter Maßnahmen, um sicherzustellen, dass Marketingfachkräfte nicht zu reinen Datenverwaltern werden, sondern weiterhin als kreative und strategische Gestalter agieren können. Nur durch eine bewusste Neuausrichtung von Arbeitsstrukturen kann sichergestellt werden, dass das Marketing auch in einer zunehmend KI-dominierten Welt seine Innovationskraft behält.

4.2.5 Fehlende Anerkennung und Entwicklungsmöglichkeiten – Die schwindende Wertschätzung im automatisierten Marketing

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen eine tiefgreifende Veränderung in der Wahrnehmung von Wertschätzung und Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb von Marketingabteilungen. 62% der Befragten gaben an, sich als „unsichtbarer Teil der Maschinerie“ zu fühlen, während 49% berichteten, dass sie keine regelmäßigen Feedbackgespräche erhalten. Diese Zahlen weisen darauf hin, dass sich viele Marketingfachkräfte nicht mehr als individuelle Gestalter kreativer Prozesse wahrnehmen, sondern zunehmend als Funktionseinheiten innerhalb eines datengetriebenen und automatisierten Systems, das menschliche Expertise immer stärker in den Hintergrund drängt.

Der Verlust an Anerkennung für die eigene Leistung geht Hand in Hand mit der zunehmenden Automatisierung kreativer Prozesse. Künstliche Intelligenz übernimmt immer mehr Aufgaben, die traditionell eine menschliche Handschrift, konzeptionelles Denken und kreative Originalität erforderten. Während in der Vergangenheit kreative Entscheidungen und strategische Innovationen als bedeutende Beiträge zur Unternehmensentwicklung galten, ist es heute primär die Performance eines durch Algorithmen optimierten Inhalts, die den Erfolg einer Marketingmaßnahme definiert.

Dieser Wandel führt zu einem schleichenden Verlust an individueller Wertschätzung, da nicht mehr der Mensch als Urheber von Inhalten im Mittelpunkt steht, sondern der messbare Erfolg eines automatisierten Outputs. Die Konsequenz ist eine zunehmende Entfremdung der Fachkräfte von ihrer eigenen Arbeit, da sie erleben, dass ihre individuellen Beiträge kaum noch sichtbar oder bedeutsam sind.

Der Bedeutungsverlust individueller Kreativität in der KI-dominierten Marketingwelt

Marketing war traditionell eine Disziplin, in der kreative Exzellenz, konzeptionelle Originalität und innovative Denkweisen geschätzt wurden. Kampagnen, Werbetexte und visuelle Gestaltungselemente wurden als Ausdruck individueller Kreativität betrachtet und spielten eine zentrale Rolle in der Markenkommunikation. Besonders talentierte Fachkräfte wurden für ihre Fähigkeit anerkannt, einzigartige und einprägsame Inhalte zu schaffen, die eine emotionale Verbindung zur Zielgruppe aufbauten.

Mit dem Aufstieg der Künstlichen Intelligenz hat sich diese Dynamik jedoch drastisch verändert. KI-gestützte Content-Generierung, automatisierte Werbetexterstellung und algorithmisch optimierte Designs haben dazu geführt, dass der Mensch als kreativer Urheber immer stärker aus dem Produktionsprozess verdrängt wird. Statt eigenständig Texte zu verfassen oder visuelle Konzepte zu entwickeln, übernehmen Marketingfachkräfte heute zunehmend eine überwachende und korrigierende Rolle, in der sie automatisiert generierte Inhalte lediglich prüfen, anpassen oder freigeben.

Diese Entwicklung hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Selbstverständnis und die intrinsische Motivation der betroffenen Mitarbeiter. Viele erleben, dass ihre kreative Expertise nicht mehr gefragt ist, weil KI-Systeme Inhalte schneller und „effizienter“ generieren können. Dadurch wird die persönliche Handschrift und das individuelle Gespür für Sprache, Ästhetik und Markenidentität zunehmend entwertet.

In den qualitativen Befragungsteilen äußerten zahlreiche Teilnehmer, dass sie sich zunehmend als „Verwalter algorithmischer Prozesse“ statt als kreative Gestalter empfinden. Dies führt zu einem Identitätsverlust, der eng mit der fehlenden Anerkennung für kreative Leistung verbunden ist. Wer über Jahre hinweg gelernt hat, sich durch innovative Ideen und ästhetisches Gespür auszuzeichnen, erlebt es als frustrierend, wenn nun automatisierte Systeme als eigentliche Schöpfer der Inhalte gelten und der menschliche Beitrag auf eine untergeordnete Kontrollinstanz reduziert wird.

Die Unsichtbarkeit des individuellen Beitrags im datengetriebenen Marketing

Die fehlende Anerkennung für kreative Arbeit im modernen Marketing ist nicht nur auf den zunehmenden Einsatz von KI zurückzuführen, sondern auch auf die Art und Weise, wie Erfolg im digitalen Zeitalter gemessen wird. Automatisierte Erfolgsmessungen, datengetriebene KPI-Analysen und algorithmische Optimierungen haben dazu geführt, dass die Leistung eines Inhalts nicht mehr anhand seiner kreativen Originalität oder seiner emotionalen Wirkung bewertet wird, sondern ausschließlich anhand seiner messbaren Performance.

Dieser Wandel hat weitreichende Folgen für die Art und Weise, wie Unternehmen den Wert der Arbeit ihrer Marketingfachkräfte einschätzen. Früher wurde der Erfolg einer Kampagne oft an der Qualität der kreativen Idee, der strategischen Raffinesse oder der innovativen Umsetzung gemessen. Heute zählt in vielen Unternehmen primär, wie gut ein Inhalt im A/B-Testing abschneidet, wie hoch die Engagement-Rate ist oder wie effektiv Algorithmen die Platzierung eines Werbemittels optimiert haben.

Die Folge dieser datenfixierten Arbeitsweise ist, dass der menschliche Beitrag immer unsichtbarer wird. Werbetexte, visuelle Inhalte oder Marketingstrategien werden zunehmend von KI-generierten Algorithmen vorgeschlagen, während Marketingexperten lediglich bestehende Empfehlungen umsetzen oder bestehende Inhalte verwalten. Dadurch geht nicht nur das Gefühl verloren, etwas Eigenes und Kreatives zu schaffen, sondern auch die Möglichkeit, für die eigene Leistung direkt Anerkennung zu erhalten.

In vielen Unternehmen gibt es keine klaren Mechanismen mehr, um die individuelle Leistung von Marketingfachkräften zu würdigen, weil kreative Beiträge kaum noch als eigenständige Errungenschaften betrachtet werden. Während früher talentierte Texter oder Designer für herausragende Kampagnen ausgezeichnet wurden, liegt der Fokus heute auf den Ergebnissen der KI-optimierten Performance-Analysen. Werbetexte, die durch Algorithmen automatisch erstellt wurden, erhalten die gleiche oder sogar eine höhere Wertschätzung als von Menschen geschriebene Inhalte, da Unternehmen zunehmend auf Effizienz und Skalierbarkeit statt auf kreative Originalität setzen.

Die Auswirkungen fehlender Anerkennung auf Motivation und Karriereentwicklung

Die fehlende Wertschätzung für kreative Leistungen hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Arbeitsmotivation der Marketingfachkräfte. Menschen streben nicht nur nach einer finanziellen Entlohnung, sondern auch nach sozialer Anerkennung und dem Gefühl, einen sinnvollen Beitrag zu leisten. Die Selbstbestimmungstheorie von Deci & Ryan (1985) beschreibt, dass drei zentrale psychologische Bedürfnisse für eine hohe Arbeitszufriedenheit erfüllt sein müssen:

  1. Autonomie: Das Gefühl, eigenständig Entscheidungen treffen zu können.
  2. Kompetenz: Das Erleben, dass die eigene Leistung wertgeschätzt wird.
  3. Soziale Eingebundenheit: Die Bestätigung durch Kollegen und Vorgesetzte.

Wenn diese Bedürfnisse nicht erfüllt werden, nimmt die intrinsische Motivation ab, und es entsteht ein Gefühl der beruflichen Bedeutungslosigkeit. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass dies zunehmend der Fall ist. Die schwindende Anerkennung für individuelle Kreativität und der Bedeutungsverlust von menschlichen Beiträgen in der Marketingwelt führen dazu, dass sich viele Fachkräfte innerlich von ihrer Arbeit distanzieren oder langfristig den Beruf wechseln.

Ein weiteres Problem ist der Mangel an klaren Entwicklungsmöglichkeiten. Wer sich nicht mehr als kreativer Gestalter, sondern als Operator eines KI-Systems sieht, hat oft Schwierigkeiten, eine langfristige Perspektive für seine Karriere zu erkennen. Viele Befragte berichteten, dass es in Unternehmen immer weniger Möglichkeiten gibt, sich durch kreative Exzellenz oder strategisches Denken weiterzuentwickeln, da Aufstiegschancen zunehmend an technische Fähigkeiten oder an die Fähigkeit zur Dateninterpretation geknüpft sind.

Fazit: Der Wert der menschlichen Kreativität muss neu definiert werden

Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass die fehlende Anerkennung für kreative Leistungen und die begrenzten Entwicklungsmöglichkeiten ein zentrales Problem in modernen Marketingabteilungen darstellen. Die Kombination aus KI-gestützter Automatisierung, datengetriebener Erfolgsmessung und dem schwindenden Einfluss menschlicher Expertise führt dazu, dass sich viele Fachkräfte als bedeutungslos oder austauschbar empfinden.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, müssen Unternehmen Mechanismen schaffen, um den Wert kreativer Arbeit neu zu definieren. Es bedarf gezielter Maßnahmen, um sicherzustellen, dass menschliche Originalität, strategisches Denken und individuelle Expertise wieder stärker in den Mittelpunkt der Marketingpraxis rücken. Nur so kann langfristig verhindert werden, dass qualifizierte Fachkräfte den Sinn in ihrer Tätigkeit verlieren und sich aus dem Berufsfeld zurückziehen.

4.2.6 KPI-Getriebene Arbeitskultur – Die Dominanz quantitativer Metriken und der Verlust kreativer Freiheit

Die zunehmende Datenzentrierung und KPI-Orientierung im modernen Marketing stellt eine der weitreichendsten strukturellen Veränderungen der Branche dar. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass 71% der Befragten ihre Arbeit als zunehmend zahlengetrieben empfinden, während 58% angeben, dass kreatives Denken durch die Fixierung auf KPIs erheblich eingeschränkt wird. Diese Zahlen verdeutlichen, dass sich das Marketing von einer Disziplin, die stark von kreativen und strategischen Entscheidungen geprägt war, hin zu einer fast ausschließlich metrisch gesteuerten Arbeitsweise entwickelt hat.

Dieser Wandel ist eng mit dem Aufstieg digitaler Marketingplattformen, der Verfügbarkeit umfangreicher Nutzerdaten und der Implementierung von Künstlicher Intelligenz zur Performance-Optimierung verknüpft. Während in früheren Jahrzehnten Werbekampagnen auf der Grundlage intuitiver Marktanalysen, kreativer Konzeptentwicklung und emotionaler Storytelling-Techniken entwickelt wurden, basiert modernes Marketing immer häufiger auf statistischen Wahrscheinlichkeitsmodellen, algorithmischen Vorhersagen und mathematisch optimierten Kampagnenstrukturen.

Die wachsende Fixierung auf KPIs verändert nicht nur die operative Arbeitsweise von Marketingabteilungen, sondern hat auch fundamentale Auswirkungen auf die Entscheidungsfreiheit, die kreative Kultur und die berufliche Identität der Fachkräfte. Sie führt dazu, dass menschliche Intuition und strategische Erfahrung zunehmend entwertet werden, da die „beste“ Lösung nicht mehr auf Erfahrungswissen oder Markenverständnis basiert, sondern von Algorithmen berechnet wird.

Von Kreativität zu reiner Optimierung: Die Verlagerung des Marketings in die Datenlogik

Die digitale Transformation hat dazu geführt, dass nahezu alle Aspekte des Marketings heute messbar und optimierbar sind. Plattformen wie Google Ads, Facebook Ads oder Amazon Marketing Services ermöglichen es Unternehmen, detaillierte Analysen zur Performance einzelner Inhalte zu erstellen und ihre Werbemaßnahmen durch A/B-Testing und automatisierte Targeting-Algorithmen kontinuierlich zu verbessern.

Während dieser technologische Fortschritt zweifellos zu einer Effizienzsteigerung geführt hat, hat er gleichzeitig das grundlegende Wesen des Marketings verändert. Der kreative Prozess wird nicht mehr durch eine Vision, ein Verständnis für Kultur und Gesellschaft oder strategisches Markenmanagement geleitet, sondern durch den imperativen Druck, Inhalte auf Basis quantitativer Metriken zu optimieren.

Ein zentrales Problem dieses datengetriebenen Ansatzes ist, dass Marketinginhalte zunehmend standardisiert werden. Algorithmen sind darauf ausgelegt, bestehende Erfolgsmuster zu replizieren, anstatt neue kreative Konzepte zu entwickeln. Das bedeutet, dass Kampagnen sich immer stärker ähneln, weil sich Unternehmen an den gleichen KPI-Optimierungslogiken orientieren.

Diese Entwicklung führt zu einer Homogenisierung von Werbeinhalten, bei der sich die Einzigartigkeit von Marken zunehmend verliert. Unternehmen nutzen oft die gleichen datengetriebenen Mechanismen zur Content-Optimierung, wodurch sich Kampagnen in Struktur, Tonalität und Bildsprache immer ähnlicher werden. Die Differenzierung, die einst ein Kernelement erfolgreicher Markenführung war, gerät dadurch zunehmend in den Hintergrund.

Die Reduzierung kreativer Freiheit und die Entwertung menschlicher Intuition

Die verstärkte Fokussierung auf messbare Erfolge hat tiefgreifende Konsequenzen für die Arbeit von Marketingfachkräften. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass viele der Befragten erleben, dass ihre kreative Entscheidungsfreiheit zunehmend durch mathematische Modelle ersetzt wird, die vordefinieren, welche Art von Inhalten, Bildkompositionen oder Sprachstilen die beste Performance erzielen.

Während Marketingfachkräfte früher auf Grundlage ihrer Erfahrung und ihres intuitiven Verständnisses für Zielgruppen Entscheidungen trafen, basiert die Auswahl von Kampagneninhalten heute primär auf datengetriebenen Simulationen und algorithmischen Vorhersagen. Werbetexte, visuelle Gestaltung und kreative Botschaften werden durch automatisierte A/B-Testings, CTR-Analysen und Conversion-Optimierungen angepasst, bis sie die statistisch besten Ergebnisse erzielen.

Diese datenbasierte Entscheidungsfindung führt dazu, dass sich viele Marketingfachkräfte nicht mehr als kreative Gestalter, sondern als reine Verwalter von Optimierungsprozessen sehen. Viele Befragte äußerten, dass sie kaum noch Möglichkeiten haben, eigene kreative Konzepte zu entwickeln, weil alle Inhalte von der Logik der Performance-Metriken dominiert werden.

Die permanente Notwendigkeit, sich an KPIs, Click-Through-Rates und Conversion-Werten zu orientieren, hat zudem eine Mentalitätsveränderung in Marketingabteilungen ausgelöst. Statt sich auf kreative Differenzierung und markenstrategische Innovation zu konzentrieren, geht es in vielen Unternehmen nur noch darum, die kurzfristige Leistung einer Kampagne zu maximieren. Dies führt dazu, dass langfristige Branding-Maßnahmen vernachlässigt werden, weil deren Erfolg nicht sofort messbar ist, während kurzfristige, algorithmisch optimierte Maßnahmen bevorzugt werden.

Die psychologischen Auswirkungen der KPI-Fixierung auf Marketingfachkräfte

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass die permanente KPI-Fixierung tiefgreifende psychologische Effekte auf Marketingfachkräfte hat. Ein zentrales Konzept zur Erklärung dieser Entwicklung ist die Theorie der kognitiven Dissonanz (Festinger, 1957). Viele Fachkräfte sind mit der Vorstellung in den Beruf eingetreten, eine kreative und strategisch bedeutsame Rolle zu übernehmen. Die Realität, dass ihre Arbeit jedoch zunehmend von algorithmischen Entscheidungen bestimmt wird und der Erfolg primär anhand mathematischer Metriken und nicht kreativer Qualität gemessen wird, erzeugt eine Diskrepanz zwischen Berufsbild und Arbeitsalltag.

Diese Diskrepanz führt langfristig zu Frustration, da Marketingfachkräfte erleben, dass ihre kreative Intuition und strategische Erfahrung kaum noch eine Rolle spielen. Entscheidungen, die früher auf einem tiefen Verständnis für Markenidentität, Konsumentenpsychologie und kulturelle Trends basierten, werden heute oft nur noch als valid, wenn sie durch statistische Modelle belegbar sind.

Ein weiteres relevantes psychologisches Modell ist die Selbstbestimmungstheorie (Deci & Ryan, 1985), die besagt, dass intrinsische Motivation stark davon abhängt, ob Menschen in ihrer Arbeit Autonomie, Kompetenz und soziale Eingebundenheit erleben. Die zunehmende KPI-Dominanz entzieht Marketingfachkräften jedoch genau diese drei Faktoren:

  • Ihre Autonomie wird eingeschränkt, weil kreative Entscheidungen zunehmend durch Algorithmen und datengetriebene Optimierung vorgegeben werden.
  • Ihr Kompetenzgefühl sinkt, weil ihre Intuition und Erfahrung durch numerische Modelle entwertet werden.
  • Ihre soziale Eingebundenheit leidet, weil viele Marketingprozesse durch automatisierte Systeme gesteuert werden, die menschliche Interaktion und kollaborative kreative Arbeit reduzieren.

Diese Entwicklung führt dazu, dass viele Fachkräfte eine zunehmende Demotivation und emotionale Distanzierung von ihrer Arbeit erleben.

Langfristige Folgen für die Innovationskraft im Marketing

Die langfristigen Konsequenzen der KPI-getriebenen Arbeitskultur gehen über die individuelle Demotivation hinaus und haben erhebliche Auswirkungen auf die Innovationskraft der gesamten Branche. Wenn Unternehmen ausschließlich auf datengestützte Performance-Optimierung setzen, wird die Fähigkeit zur kreativen Differenzierung und Markenbildung zunehmend geschwächt.

Viele Marken stehen heute vor dem Problem, dass sie sich in der visuellen und inhaltlichen Gestaltung immer stärker ähneln, weil sie alle auf den gleichen KPI-Optimierungslogiken basieren. Ohne eine bewusste Korrektur dieser Entwicklung droht langfristig eine Erosion markenstrategischer Individualität, da sich Unternehmen zunehmend an mathematisch berechneten „Best Practices“ orientieren, anstatt eigenständige kreative Wege zu beschreiten.

Fazit: Die Notwendigkeit einer Balance zwischen Datenlogik und kreativer Freiheit

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die zunehmende KPI-Fixierung die Autonomie von Marketingfachkräften erheblich einschränkt und langfristig die Innovationsfähigkeit der Branche gefährdet. Unternehmen müssen dringend Strategien entwickeln, um datenbasierte Entscheidungsprozesse mit kreativer Freiheit zu kombinieren, um sowohl kurzfristige Effizienz als auch langfristige Markenidentität zu sichern.

5. Diskussion & Interpretation – Die Rolle der Künstlichen Intelligenz als Katalysator für Boreout

Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass sich das Marketing durch den zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz grundlegend verändert hat. Während KI-Technologien ursprünglich als Unterstützung für Marketingexperten gedacht waren, um Prozesse effizienter zu gestalten, zeigt sich in der Praxis, dass diese Automatisierung auch zu einer systematischen Verdrängung kreativer Eigenleistung führt. Die Studienergebnisse legen nahe, dass KI nicht nur als Werkzeug zur Effizienzsteigerung dient, sondern auch ein zentraler Faktor für Boreout in Marketingabteilungen sein kann.

Die schwindende kreative Entscheidungsfreiheit als Haupttreiber für Boreout

Ein zentrales Problem, das durch die zunehmende Automatisierung von Marketingprozessen entsteht, ist der Verlust an kreativer Entscheidungsfreiheit. Während in der Vergangenheit Marketingexperten eigenständig Werbekampagnen entwickelten, Storytelling-Konzepte erarbeiteten und kreative Strategien testeten, hat KI viele dieser Aufgaben übernommen. Automatisierte Werbeanzeigen, KI-generierte Texte und algorithmisch optimierte Designs bestimmen heute, welche Inhalte produziert und ausgespielt werden.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Marketingfachkräfte dies als erhebliche Einschränkung wahrnehmen. Die kreative Arbeit, die früher ein wesentlicher Bestandteil der beruflichen Identität war, wird zunehmend durch datengetriebene Entscheidungsmodelle ersetzt, die wenig Raum für individuelle Gestaltung lassen. Da Algorithmen darauf trainiert sind, aus bestehenden Mustern die effizientesten Lösungen zu berechnen, führt dies langfristig zu einer Reduzierung von Experimentierfreude und Innovation.

Besonders in Bereichen wie Werbetexten, Social Media Content und grafischem Design erleben viele Marketingexperten, dass ihre individuellen Ideen keine entscheidende Rolle mehr spielen. KI-Systeme analysieren historische Performance-Daten und erstellen optimierte Inhalte, die bereits vorab als „erfolgreich“ bewertet werden, sodass menschliche Kreativität häufig nicht mehr notwendig erscheint. Dies führt dazu, dass sich Fachkräfte nicht mehr als kreative Köpfe, sondern als Verwalter algorithmischer Prozesse sehen, was langfristig zu einer Sinnkrise und Boreout-Symptomen führt.

Automatisierung von operativen Aufgaben versus strategische Entscheidungsprozesse

Ein weiteres zentrales Problem ist die ungleiche Verteilung der Automatisierung innerhalb des Marketings. Die Studienergebnisse zeigen, dass KI insbesondere operative Tätigkeiten übernimmt, während strategische Entscheidungsprozesse weitgehend unangetastet bleiben. Dies führt zu einem paradoxen Effekt: Während repetitive und standardisierte Aufgaben zunehmend automatisiert werden, wird von Marketingfachkräften erwartet, dass sie sich stärker auf strategische Überlegungen, datenbasierte Analysen und langfristige Markenführung konzentrieren.

Diese Veränderung hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Berufsbild im Marketing. Viele Befragte äußerten, dass sie sich zunehmend von kreativen Prozessen entfremdet fühlen, weil ihr Arbeitsalltag immer stärker von Dateninterpretation, Performance-Analyse und KPI-Optimierung geprägt ist. Statt kreative Konzepte zu entwickeln, verbringen sie einen Großteil ihrer Zeit damit, die Ergebnisse von KI-generierten Kampagnen zu überwachen, Metriken zu analysieren und Prozesse nach quantitativen Kriterien zu optimieren.

Während es auf den ersten Blick so erscheint, als würde diese Entwicklung Marketingfachkräften mehr Zeit für strategische Planung geben, zeigt die Studie, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Da sich die meisten Entscheidungen mittlerweile an Performance-Daten orientieren, bleibt kaum noch Raum für visionäres oder kreatives Denken. Die strategische Arbeit ist nicht mehr geprägt von innovativen Ansätzen, sondern von der Notwendigkeit, KI-generierte Empfehlungen zu validieren und bestehende Optimierungsprozesse weiterzuführen.

Dieser Wandel hat langfristige Auswirkungen auf die Motivation von Marketingfachkräften. Während operative Aufgaben früher als notwendige Routine galten, die durch kreative Projekte ausgeglichen wurde, besteht die heutige Arbeit vieler Fachkräfte aus einer Mischung aus technischer Verwaltung und analytischer Datenauswertung, die kaum noch persönliche Identifikation ermöglicht.

Unterschiedliche Wahrnehmung der Automatisierung je nach Erfahrungslevel – Eine Analyse der divergierenden Perspektiven in der Marketingbranche

Die Untersuchungsergebnisse verdeutlichen, dass die Wahrnehmung von Künstlicher Intelligenz und automatisierten Marketingprozessen maßgeblich vom Erfahrungslevel der Fachkräfte abhängt. Während Berufseinsteiger in der Regel einen pragmatischen Zugang zur Automatisierung haben und KI als Hilfsmittel zur Effizienzsteigerung betrachten, nimmt die Skepsis mit zunehmender Berufserfahrung deutlich zu. Insbesondere Mid-Level- und Senior-Marketer stehen dem technologischen Wandel häufig kritisch gegenüber, da er nicht nur ihre Arbeitsweise, sondern auch ihre berufliche Identität und ihren Einfluss auf kreative Entscheidungen grundlegend verändert.

Die Untersuchung zeigt somit eine Zweiteilung der Wahrnehmung, die eng mit der jeweiligen Berufsbiografie der Marketingfachkräfte verknüpft ist. Die divergierenden Perspektiven lassen sich nicht nur als technologische Akzeptanzunterschiede verstehen, sondern auch als Ausdruck eines grundlegenden Generationskonflikts innerhalb der Branche, in dem sich verschiedene Berufsgruppen mit sehr unterschiedlichen Erwartungen und Rollenverständnissen gegenüberstehen.

Junior-Marketer: KI als effiziente Unterstützung ohne kreative Verantwortung

Für Berufseinsteiger stellt sich der Einsatz von Künstlicher Intelligenz häufig weniger problematisch dar. Viele Junior-Marketer erleben KI als wertvolles Werkzeug, das repetitive Aufgaben automatisiert und Arbeitsabläufe strukturiert. Insbesondere in den ersten Jahren ihrer Karriere, in denen operative Tätigkeiten wie Social-Media-Planung, Content-Erstellung oder Performance-Analysen einen großen Teil der Arbeit ausmachen, erscheint die Möglichkeit, durch KI zeitsparende Prozesse zu implementieren, als praktischer Vorteil.

Die Studienergebnisse zeigen, dass Berufseinsteiger die Automatisierung als Erleichterung empfinden, da sie ihnen hilft, sich schneller in bestehende Strukturen einzuarbeiten und von effizienten, standardisierten Workflows zu profitieren. Viele Junior-Marketer sind sich bewusst, dass KI ihre Arbeit beeinflusst, betrachten dies aber eher aus einer funktionalen Perspektive, da sie keine vergleichbaren Erfahrungen aus einer früheren Arbeitswelt haben, in der kreative Eigenleistung eine größere Rolle spielte.

Gleichzeitig zeigt sich jedoch eine Latente Frustration, die mit dem Mangel an kreativer Eigenverantwortung zusammenhängt. Die Befragten äußerten, dass viele ihrer Aufgaben bereits von vordefinierten Prozessen bestimmt werden, sodass nur wenig Raum für eigenständige Gestaltung und strategische Entscheidungen bleibt. Während KI-Tools operative Tätigkeiten wie das Erstellen von Texten, das Optimieren von Werbeanzeigen oder die Analyse von Kampagnendaten übernehmen, bleibt die eigentliche kreative oder strategische Arbeit oft in den Händen erfahrenerer Kollegen oder wird von algorithmischen Modellen automatisch generiert.

Dieser Umstand führt dazu, dass viele Junior-Marketer sich in ihrer Position als austauschbar und begrenzt handlungsfähig wahrnehmen. Besonders die Tatsache, dass sie sich nur selten aktiv in kreative Prozesse einbringen können, wurde in den qualitativen Befragungen als hemmend für die persönliche Entwicklung betrachtet. Dies verstärkt den Eindruck, dass ihre Arbeit primär darin besteht, bestehende KI-generierte Inhalte zu prüfen oder Prozesse nach vordefinierten Mustern zu verwalten, anstatt tatsächlich strategisch oder kreativ tätig zu sein.

Mid-Level-Marketer: Der wachsende Frust über den Verlust der kreativen Gestaltungsmöglichkeiten

Die Wahrnehmung von KI verändert sich signifikant, sobald Fachkräfte mehrere Jahre Erfahrung im Marketing gesammelt haben und beginnen, strategische Verantwortung zu übernehmen. Die Studienergebnisse zeigen, dass Mid-Level-Marketer eine ambivalente Haltung gegenüber der Automatisierung einnehmen: Einerseits erkennen sie die Effizienzgewinne durch KI an, andererseits erleben sie zunehmend, dass ihre Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung und strategischen Steuerung eingeschränkt werden.

Ein entscheidender Faktor für diese Veränderung ist die Tatsache, dass Mid-Level-Marketer in einer Übergangsphase zwischen operativen und strategischen Aufgaben stehen. Während Junior-Marketer primär ausführende Tätigkeiten übernehmen, haben Fachkräfte mit mehreren Jahren Berufserfahrung oft eine koordinerende Rolle inne, die sowohl operative als auch kreative und analytische Elemente umfasst.

Genau in diesem Bereich zeigt sich die problematische Seite der Automatisierung: Viele Mid-Level-Marketer erleben, dass strategische Entscheidungen nicht mehr auf individueller Intuition und Erfahrung basieren, sondern zunehmend durch Algorithmen getroffen werden. Während sie früher noch kreative Konzepte entwickeln und datenbasierte Erkenntnisse interpretieren konnten, um fundierte Entscheidungen zu treffen, hat sich ihre Rolle in vielen Unternehmen darauf reduziert, automatisierte Empfehlungen der KI zu validieren und bestehende Prozesse weiter zu optimieren.

Diese Veränderung führt dazu, dass Mid-Level-Marketer sich in ihrer kreativen Eigenleistung entwertet fühlen, da sie immer weniger direkten Einfluss auf die Gestaltung von Kampagnen und Strategien haben. In den qualitativen Befragungen wurde häufig geäußert, dass sich ihre Tätigkeit zunehmend auf die Verwaltung und Anpassung von KI-generierten Inhalten beschränkt, während die eigentliche kreative Steuerung von Kampagnen algorithmisch optimiert wird.

Zudem sehen viele Mid-Level-Marketer ihre Karriereperspektiven durch die Automatisierung eingeschränkt. Die traditionellen Aufstiegsmöglichkeiten im Marketing waren früher eng mit der Entwicklung eigener strategischer Kompetenzen und kreativer Exzellenz verknüpft. In einer zunehmend KI-dominierten Welt entsteht jedoch die Sorge, dass technologische Prozesse die menschliche Expertise ersetzen und langfristig die berufliche Weiterentwicklung erschweren, da strategische Entscheidungen immer stärker automatisiert werden.

Senior-Marketer: Der Identitätsverlust durch die Automatisierung strategischer Entscheidungen

Für Senior-Marketer stellt sich die Situation noch drastischer dar. Viele von ihnen begannen ihre Karriere in einer Zeit, in der kreative Intuition, Markenerfahrung und individuelle Entscheidungsfähigkeit die zentralen Erfolgsfaktoren im Marketing waren. Die zunehmende Automatisierung, die sie in den letzten Jahren beobachten konnten, empfinden sie daher nicht als Fortschritt, sondern als Verlust ihrer professionellen Identität.

Die qualitative Analyse der Studienergebnisse zeigt, dass viele Senior-Marketer die Digitalisierung zunächst positiv bewerteten, da sie Effizienzsteigerungen und neue technologische Möglichkeiten versprach. Mit der zunehmenden Verlagerung strategischer Entscheidungsprozesse auf KI-gestützte Datenmodelle und algorithmische Optimierungssysteme wandelte sich diese Wahrnehmung jedoch. Viele von ihnen erleben den Umbruch als Erosion ihres professionellen Selbstverständnisses, da menschliche Erfahrung und strategische Weitsicht in vielen Unternehmen zunehmend durch mathematische Wahrscheinlichkeitsmodelle ersetzt werden.

Besonders gravierend ist die Tatsache, dass Senior-Marketer in vielen Unternehmen zwar noch in entscheidenden Positionen sitzen, ihre tatsächliche Handlungsmacht jedoch zunehmend durch automatisierte Prozesse begrenzt wird. Früher hatten sie die Möglichkeit, auf Basis von Marktforschung, Konsumentenpsychologie und kreativen Trends strategische Weichenstellungen für Unternehmen vorzunehmen. Heute stehen sie vor der Herausforderung, dass Datenmodelle, KPI-Optimierungen und A/B-Test-Algorithmen diese Entscheidungen bereits vorstrukturieren.

Viele Senior-Marketer empfinden dies als tiefgreifenden Einschnitt in ihr berufliches Selbstverständnis. Während Mid-Level-Marketer vor allem den Verlust kreativer Eigenleistung beklagen, sehen Senior-Marketer die Automatisierung als direkte Bedrohung ihrer strategischen Entscheidungsfreiheit. Die Tatsache, dass Markenstrategien zunehmend auf reinen Performance-Kriterien beruhen, wird als Verlust von Differenzierungsfähigkeit und langfristiger Markenführung empfunden.

Das Paradoxon der Effizienz – Wenn Automatisierung den Wert der menschlichen Arbeit reduziert

Eine der zentralen Erkenntnisse der Studie ist das Paradoxon der Effizienz. Auf den ersten Blick scheint es so, als würde KI das Marketing produktiver und effektiver machen, indem sie wiederkehrende Aufgaben automatisiert und datengetriebene Optimierung ermöglicht. Tatsächlich zeigt sich jedoch, dass diese Effizienzgewinne nicht automatisch zu einer Verbesserung der Arbeitsqualität führen.

Viele Marketingfachkräfte erleben, dass die steigende Effizienz nicht dazu führt, dass sie sinnvollere Aufgaben übernehmen, sondern dass ihre Arbeit insgesamt an Bedeutung verliert. Da Algorithmen viele klassische Marketingaufgaben schneller und präziser ausführen können, reduziert sich der subjektive Wert der menschlichen Arbeit in der Wahrnehmung vieler Befragter.

Besonders deutlich zeigt sich dieses Phänomen in der Art und Weise, wie Unternehmen Erfolg messen. Während früher kreative Ideen, Markenstrategie und emotionale Kommunikation zentrale Erfolgskriterien waren, zählen heute primär quantitative Leistungsindikatoren, die von KI-gestützten Systemen optimiert werden. Dies führt dazu, dass Marketingfachkräfte das Gefühl haben, dass ihre Rolle zunehmend auf die Validierung und Überwachung algorithmischer Prozesse reduziert wird, während ihre ursprünglichen Kernkompetenzen kaum noch gefragt sind.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass viele Unternehmen den Fehler machen, Effizienzsteigerung mit Arbeitsverbesserung gleichzusetzen. Die Automatisierung von Prozessen sollte theoretisch dazu führen, dass Marketingfachkräfte sich auf strategische und kreative Aufgaben konzentrieren können, doch in der Praxis nimmt der Verwaltungs- und Analyseaufwand zu, wodurch die eigentliche Kreativität noch weiter in den Hintergrund tritt.

Langfristig birgt diese Entwicklung erhebliche Risiken für die Innovationskraft der Branche. Wenn Marketing nur noch aus algorithmischer Optimierung besteht und menschliche Intuition keine Rolle mehr spielt, könnten Marken an emotionaler Relevanz und Differenzierungskraft verlieren.

Schlussfolgerung:

Die Notwendigkeit eines neuen Gleichgewichts zwischen KI und menschlicher Kreativität

Die Studienergebnisse zeigen, dass die zunehmende Automatisierung im Marketing nicht nur Vorteile mit sich bringt, sondern auch erhebliche Herausforderungen für die Arbeitszufriedenheit, die kreative Identität und die berufliche Motivation von Marketingfachkräften darstellt. Unternehmen müssen daher neue Strategien entwickeln, um sicherzustellen, dass KI als unterstützendes Werkzeug und nicht als Ersatz für menschliche Kreativität eingesetzt wird.

Es braucht eine bewusste Balance zwischen datengetriebener Effizienz und kreativer Autonomie, um sicherzustellen, dass Marketingfachkräfte nicht in einer Rolle gefangen bleiben, die sie langfristig von ihrer eigentlichen beruflichen Identität entfremdet. Nur wenn es gelingt, technologische Möglichkeiten mit menschlicher Expertise zu verbinden, kann das Marketing der Zukunft sowohl innovativ als auch nachhaltig bleiben.

6. Handlungsempfehlungen für Unternehmen – Strategien zur Bewahrung der menschlichen Kreativität im KI-dominierten Marketing

Die zunehmende Automatisierung und KI-gestützte Optimierung im Marketing bieten Unternehmen zahlreiche Vorteile, können jedoch auch unbeabsichtigte Nebenwirkungen haben. Die Studie zeigt, dass KI nicht nur operative Prozesse effizienter gestaltet, sondern auch dazu beiträgt, kreative Entscheidungsfreiheit einzuschränken, strategische Autonomie zu untergraben und die menschliche Identität in der Marketingarbeit zu entwerten. Um diesen negativen Entwicklungen entgegenzuwirken, müssen Unternehmen gezielt Maßnahmen ergreifen, um ein Gleichgewicht zwischen technologischer Effizienz und menschlicher Kreativität herzustellen.

Die folgenden Handlungsempfehlungen basieren auf den Erkenntnissen der Studie und sollen Unternehmen dabei unterstützen, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem KI als unterstützendes Werkzeug und nicht als Ersatz für menschliche Expertise fungiert.

Kreative Freiräume erhalten & KI als Unterstützung nutzen

Der entscheidende Erfolgsfaktor für die Integration von KI im Marketing liegt darin, die Stärken von Mensch und Maschine gezielt zu kombinieren, anstatt die eine Komponente durch die andere zu ersetzen. Unternehmen müssen daher ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem KI nicht als Substitut für kreative Prozesse, sondern als Ergänzung und Unterstützung für menschliche Entscheidungsfindung betrachtet wird.

Ein zentraler Aspekt dabei ist die klare Trennung zwischen operativen und strategisch-kreativen Aufgaben. Während KI hervorragend geeignet ist, um repetitive, datengestützte und standardisierte Prozesse zu automatisieren – etwa in der Content-Erstellung, Werbeanzeigenoptimierung oder Zielgruppenanalyse – sollte die kreative Steuerung von Kampagnen weiterhin in menschlicher Hand bleiben.

Statt automatisierte KI-generierte Inhalte einfach ungefiltert zu übernehmen, sollten Unternehmen ihre Mitarbeiter aktiv dazu ermutigen, KI-generierte Vorschläge zu hinterfragen, kreativ weiterzuentwickeln und mit ihrer eigenen Markenvision zu verknüpfen. Dies setzt voraus, dass kreative Freiräume bewusst erhalten bleiben, indem Marketingexperten die Möglichkeit haben, individuelle Entscheidungen zu treffen und KI nicht als übergeordneten Kontrollmechanismus wahrzunehmen.

Ein bewährter Ansatz ist die „Human-in-the-Loop“-Strategie, bei der KI-basierte Vorschläge immer durch menschliche Fachkräfte überprüft, angepasst und strategisch validiert werden. So kann die Automatisierung genutzt werden, um effizientere Prozesse zu gestalten, ohne dass sie zu einer kreativen Einschränkung wird.

Mehr Entscheidungsfreiheit für Marketingmitarbeiter

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die zunehmende Dominanz von KI im Marketing oft mit einem Verlust an Entscheidungsfreiheit für Fachkräfte einhergeht. Viele Marketingexperten fühlen sich durch algorithmische Optimierung und datengetriebene Entscheidungsprozesse entmachtet, da sie in ihrer kreativen Arbeit zunehmend durch KPI-Vorgaben und automatisierte Empfehlungen eingeschränkt werden.

Um diesem Effekt entgegenzuwirken, sollten Unternehmen KI-generierte Vorschläge ausschließlich als Entscheidungsgrundlage und nicht als verbindliche Vorgabe betrachten. Dies bedeutet, dass kreative Teams weiterhin das letzte Wort bei der Gestaltung von Kampagnen haben sollten und dass strategische Entscheidungen nicht ausschließlich auf der Basis algorithmischer Berechnungen getroffen werden.

Ein sinnvoller Ansatz besteht darin, die Entscheidungsfindung durch eine hybride Methodik zu unterstützen, bei der menschliche und KI-basierte Erkenntnisse kombiniert werden. Dies könnte beispielsweise durch regelmäßige kreative Review-Prozesse erfolgen, in denen Teams die von KI erstellten Inhalte kritisch evaluieren und gezielt kreative Anpassungen vornehmen, um eine stärkere Markenidentität und emotionale Wirkung zu gewährleisten.

Zusätzlich sollten Unternehmen sicherstellen, dass individuelle Expertise und kreatives Denken in Entscheidungsprozesse integriert bleiben. Das bedeutet, dass Mitarbeiter nicht darauf trainiert werden sollten, sich blind auf KI-generierte Vorschläge zu verlassen, sondern ermutigt werden, eigene Ansätze zu entwickeln und innovative Ideen zu testen.

Purpose & Identifikation stärken – Vom KPI-getriebenen Marketing zum Storytelling

Die Studie zeigt, dass die zunehmende KPI-Orientierung im Marketing eine der Hauptursachen für die Sinnkrise vieler Fachkräfte darstellt. Viele Marketingexperten haben das Gefühl, dass ihre Arbeit nicht mehr auf kreativen Visionen oder strategischer Markenführung basiert, sondern primär an quantitativen Leistungsindikatoren gemessen wird, die häufig kurzfristige Optimierung über langfristige Markenbildung stellen.

Um diesem Trend entgegenzuwirken, sollten Unternehmen bewusst eine sinnorientierte Marketingstrategie etablieren, die über reine Performance-Messungen hinausgeht. Ein verstärkter Fokus auf Storytelling, emotionale Markenbindung und kreative Differenzierung kann dazu beitragen, dass Marketingexperten ihre Arbeit wieder als sinnstiftend erleben.

Statt Kampagnen ausschließlich auf Basis von A/B-Tests und KPI-Analysen zu optimieren, sollten Unternehmen verstärkt auf kulturelle Relevanz, authentische Kommunikation und langfristige Branding-Strategien setzen, die nicht nur datengetrieben, sondern auch kreativ gestaltet sind.

Prozesse verschlanken & Bürokratie abbauen

Ein weiteres zentrales Problem, das sich in der Studie zeigte, ist die zunehmende Bürokratisierung der Marketingarbeit, die durch den verstärkten Einsatz von KI-gestützten Reporting- und Monitoring-Tools noch verstärkt wird. Viele Fachkräfte berichten, dass sie einen erheblichen Teil ihrer Arbeitszeit nicht mit kreativen oder strategischen Aufgaben, sondern mit der Verwaltung von Daten, der Interpretation von Reportings und der Vorbereitung von Präsentationen verbringen.

Um Marketingfachkräften wieder mehr Zeit für kreative und strategische Arbeit zu geben, sollten Unternehmen bewusst Bürokratie abbauen und Prozesse verschlanken. Dazu gehört insbesondere die Reduktion unnötiger Meetings, die Vereinfachung von Entscheidungsprozessen und der gezielte Einsatz von KI zur Automatisierung administrativer Aufgaben.

Eine sinnvolle Maßnahme kann es sein, regelmäßige Performance-Meetings durch asynchrone Reporting-Methoden zu ersetzen, sodass Fachkräfte nicht ständig in Abstimmungsprozesse eingebunden sind, sondern sich auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können.

Anerkennung & Weiterbildung fördern – KI als Werkzeug, nicht als Bedrohung

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass viele Marketingfachkräfte die zunehmende Automatisierung als Bedrohung für ihre berufliche Identität empfinden. Besonders erfahrene Marketer haben das Gefühl, dass ihre kreativen und strategischen Fähigkeiten durch KI-getriebene Prozesse entwertet werden.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sollten Unternehmen gezielt Maßnahmen ergreifen, um menschliche Kreativität als wertvollen Bestandteil des Marketings zu betonen. Dazu gehört es, klare Anerkennungsmechanismen für kreative Leistungen zu schaffen, die über reine KPI-Erfolge hinausgehen.

Zudem sollten Unternehmen gezielt Schulungs- und Weiterbildungsprogramme anbieten, die Marketingfachkräften helfen, den Umgang mit KI zu verstehen und die Technologie als Werkzeug zur Unterstützung ihrer eigenen Fähigkeiten zu nutzen. Viele Fachkräfte nehmen KI als unkontrollierbare Black-Box-Technologie wahr, die ihre Arbeit ersetzt – eine gezielte Schulung könnte dazu beitragen, dieses Bild zu verändern und das Verständnis für die sinnvolle Integration von KI in kreative Prozesse zu fördern.

Ein besonders effektiver Ansatz könnte darin bestehen, hybride Arbeitsmodelle zu entwickeln, in denen KI-Technologien mit menschlicher Expertise kombiniert werden. Unternehmen könnten gezielt interdisziplinäre Teams aus Kreativen, Datenanalysten und KI-Spezialisten zusammenstellen, um sicherzustellen, dass datengetriebene Entscheidungsprozesse nicht isoliert von kreativen Überlegungen erfolgen.

7. Fazit & Ausblick – Boreout im Marketing als strukturelle Herausforderung im Zeitalter der KI

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass Boreout ein zunehmendes Problem in deutschen Marketingabteilungen darstellt. Während das Thema bislang in vielen Unternehmen unterschätzt wurde, zeigt die Untersuchung, dass eine Vielzahl von Marketingfachkräften unter Unterforderung, Sinnverlust und einem Mangel an kreativer Entscheidungsfreiheit leidet. Besonders besorgniserregend ist dabei, dass dieser Zustand nicht nur individuelle Karrieren betrifft, sondern auch langfristige Auswirkungen auf die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen haben kann.

Die Studie bestätigt, dass die wachsende Verbreitung von Künstlicher Intelligenz im Marketing eine zentrale Rolle bei der Verstärkung bestehender Boreout-Ursachen spielt. Zwar wird KI oft als Produktivitätssteigerung betrachtet, doch in der Praxis führt sie häufig dazu, dass menschliche Intuition und kreative Eigenleistung entwertet werden. Dies geschieht vor allem durch die zunehmende Automatisierung kreativer Prozesse, die algorithmische Steuerung von Kampagnen und die KPI-getriebene Optimierung von Inhalten.

Ein entscheidendes Problem dabei ist, dass viele Unternehmen KI primär als Werkzeug zur Effizienzsteigerung und Kostenreduktion betrachten, ohne die langfristigen Folgen für die Arbeitskultur im Marketing zu berücksichtigen. Die Ergebnisse der Studie zeigen jedoch, dass die bloße Automatisierung von Prozessen nicht automatisch zu einer höheren Qualität oder besseren Arbeitsbedingungen führt – im Gegenteil: Wenn KI vor allem zur Standardisierung und Optimierung genutzt wird, anstatt kreative Freiräume zu ermöglichen, dann droht eine Erosion der individuellen Motivation und Innovationskraft.

Boreout als strukturelles Problem im modernen Marketing

Die Untersuchung zeigt, dass Boreout im Marketing nicht nur auf persönliche Faktoren oder einzelne Arbeitsplatzprobleme zurückzuführen ist, sondern eine strukturelle Herausforderung darstellt, die mit der Art und Weise zusammenhängt, wie Unternehmen heute Marketing betreiben.

Marketing war traditionell eine Disziplin, die stark von kreativen Visionen, strategischer Intuition und experimentellem Denken geprägt war. Kampagnen wurden auf Basis von Markenerfahrung, kulturellem Gespür und emotionaler Ansprache entwickelt. Die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung hat dieses Berufsbild jedoch tiefgreifend verändert: Datengetriebene Entscheidungsfindung, KI-optimierte Inhalte und algorithmisch gesteuerte Werbestrategien haben dazu geführt, dass der menschliche Einfluss in vielen Bereichen des Marketings schrittweise reduziert wurde.

Diese Entwicklung hat zwei zentrale Konsequenzen: Erstens führt sie zu einem Verlust an kreativer Autonomie und strategischer Kontrolle für Marketingexperten, die sich zunehmend als Operatoren algorithmischer Prozesse statt als kreative Entscheidungsträger wahrnehmen. Zweitens verstärkt sie das Gefühl der Austauschbarkeit, da viele Aufgaben, die früher eine individuelle Handschrift erforderten, heute durch standardisierte Vorlagen und KI-generierte Inhalte ersetzt werden.

Die Untersuchung zeigt zudem, dass Boreout nicht gleichmäßig über alle Erfahrungslevel hinweg auftritt, sondern sich je nach Karrierephase unterschiedlich manifestiert. Während Junior-Marketer oft mit einem Mangel an Eigenverantwortung und kreativen Freiräumen zu kämpfen haben, erleben Mid-Level- und Senior-Marketer den Wandel als direkten Angriff auf ihre berufliche Identität und ihre strategische Bedeutung.

Langfristig führt dieser Trend nicht nur zu Motivationsverlust und Demotivation, sondern kann auch dazu beitragen, dass erfahrene Fachkräfte aus dem Marketingbereich abwandern oder sich innerlich von ihrer Arbeit distanzieren. Dies stellt ein erhebliches Risiko für Unternehmen dar, die langfristig auf kreative Talente und strategische Denker angewiesen sind, um sich im Wettbewerb differenzieren zu können.

Die Rolle der KI – Unterstützung oder Ersatz für menschliche Kreativität?

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die Erkenntnis, dass KI nicht per se Boreout verursacht, sondern dass es darauf ankommt, wie Unternehmen diese Technologie einsetzen. Während Künstliche Intelligenz zweifellos wertvolle Effizienzgewinne und datengetriebene Erkenntnisse liefern kann, zeigt sich in der Praxis, dass sie oft als Ersatz für menschliche Kreativität genutzt wird, anstatt sie zu ergänzen.

Die Automatisierung im Marketing hat sich vor allem auf operative und kreative Prozesse konzentriert, während strategische Entscheidungen und die langfristige Markenführung nach wie vor von Menschen getroffen werden. Dies hat dazu geführt, dass viele Marketingexperten ihre Arbeit als weniger eigenständig und weniger sinnstiftend empfinden, weil ihnen der direkte Einfluss auf die kreative Gestaltung zunehmend entzogen wird.

Die Gefahr besteht darin, dass KI zunehmend als maßgeblicher Entscheidungsträger fungiert und dass menschliche Experten nur noch in einer validierenden oder überwachenden Rolle tätig sind. Wenn kreative Ideen nicht mehr aus individueller Inspiration, kulturellem Gespür oder strategischer Markenführung entstehen, sondern nur noch durch algorithmische Berechnungen optimiert werden, dann reduziert sich die menschliche Differenzierungsfähigkeit im Marketing auf ein Minimum.

Langfristig könnte dies dazu führen, dass sich Werbeinhalte, Kampagnenstrukturen und Markenidentitäten immer stärker ähneln, weil sie alle auf denselben datengetriebenen Optimierungsmodellen basieren. Ohne menschliche Intuition und kreative Experimentierfreude könnte das Marketing seine Fähigkeit verlieren, emotionale Verbindungen zu Kunden aufzubauen und neue Trends aktiv zu gestalten, statt nur auf bestehende Muster zu reagieren.

Unternehmen müssen Marketing neu denken: KI als Unterstützung, nicht als Ersatz

Die Studienergebnisse legen nahe, dass Unternehmen ihr Verständnis von Marketing grundlegend überdenken müssen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Die zentrale Herausforderung besteht darin, eine neue Balance zwischen technologischer Effizienz und menschlicher Kreativität zu finden.

Statt KI als Ersatz für menschliche Entscheidungsprozesse zu betrachten, sollten Unternehmen darauf abzielen, KI als unterstützendes Werkzeug zu nutzen, das kreative Teams entlastet und neue Möglichkeiten für strategisches Denken eröffnet. Dies erfordert jedoch eine bewusste Umstrukturierung von Arbeitsprozessen, bei der KI nicht als dominantes Entscheidungssystem, sondern als Hilfsmittel zur Förderung kreativer Innovation eingesetzt wird.

Dafür müssen Unternehmen gezielt Strukturen schaffen, die Mensch und Maschine sinnvoll integrieren, anstatt menschliche Expertise schrittweise durch datengetriebene Optimierung zu verdrängen. Eine sinnvolle Strategie könnte darin bestehen, hybride Arbeitsmodelle zu entwickeln, in denen menschliche Kreativität und strategisches Denken mit KI-gestützter Effizienz und Analysefähigkeit kombiniert werden.

Zukunftsfrage: Wie können Mensch & KI im Marketing sinnvoll zusammenarbeiten?

Die langfristige Zukunft des Marketings wird davon abhängen, wie Unternehmen die Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI gestalten. Die zentrale Frage ist dabei nicht, ob KI das Marketing revolutionieren wird, sondern wie diese Revolution gestaltet wird – als Ersatz für menschliche Expertise oder als Ergänzung zur Förderung kreativer Innovation.

Die Herausforderung besteht darin, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem menschliche Kreativität nicht als ineffizient betrachtet wird, sondern als entscheidender Wertbeitrag zur Differenzierung im Wettbewerb. Unternehmen, die es schaffen, technologische Präzision mit individueller Kreativität zu verbinden, werden langfristig erfolgreicher sein als diejenigen, die sich ausschließlich auf datengetriebene Automatisierung verlassen.

Langfristig könnte die nächste Entwicklungsstufe des Marketings darin bestehen, intelligente hybride Systeme zu schaffen, in denen KI nicht nur Optimierungen vornimmt, sondern auch als Inspirationsquelle für kreative Ideen dient. Dies könnte beispielsweise durch die Integration von KI-gestützten Kreativitätsmodellen, interaktiven Co-Kreationsprozessen und experimentellen KI-gestützten Storytelling-Methoden geschehen, die nicht nur bestehende Muster replizieren, sondern neue Ansätze generieren.

Die Studienergebnisse zeigen, dass Boreout im Marketing kein individuelles Problem ist, sondern eine strukturelle Herausforderung darstellt, die Unternehmen gezielt adressieren müssen. Die Zukunft liegt in der bewussten Gestaltung einer neuen Arbeitskultur, die menschliche Kreativität und technologische Intelligenz nicht als Gegensätze betrachtet, sondern als Synergie nutzt.

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"BSI has been an invaluable partner in shaping our social media strategy, particularly in navigating the complex and dynamic landscape of social media apps in Asia. Their deep understanding of regional platforms and cultural nuances enabled us to create impactful campaigns and strengthen our presence across key markets. BSI's expertise and innovative approach have set a new benchmark for excellence in digital engagement."
Lahrs S.
LEGO
"Working with the BSI has been a game-changer for our digital strategy. Their unparalleled expertise in marketing innovation and customer engagement has helped us redefine how we connect with our users. BSI’s data-driven approach and their ability to adapt to the unique demands of the Chinese market have delivered exceptional results, setting a new standard for our marketing initiatives."
Peter F.
China Mobile
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