Studie

Warum Marketing neu gedacht werden muss – weil Konsum immer stärker von Algorithmen inszeniert wird

Autor
Brand Science Institute
Veröffentlicht
23. Februar 2025
Views
2142

Einleitung

Die bisherigen Marketingtechniken basieren auf einem sehr traditionellen Verständnis von Konsum, Aufmerksamkeit und Entscheidungsfindung. Diese Marketingdenke ist nicht nur veraltet – sie wird in ihrer klassischen Ausrichtung zu teuer, zu ineffizient und zu großen Teilen funktionsunfähig.

Der Konsum hat sich fundamental verändert, weil Menschen nicht mehr autonom entscheiden, sondern durch Algorithmen, digitale und soziale Ökosysteme und zukünftig auch durch KI-Agenten gesteuert werden. Marken stehen nicht mehr in Konkurrenz um Kunden und Wettbewerber, sondern um die algorithmische Sichtbarkeit in hyperindividuellen und personalisierten Informationsblasen sowie psychologisch inszenierten Konsumentscheidungen sozialer Gruppen.

Der Tod der klassischen Customer Journey: Kaufentscheidungen entstehen nicht mehr linear

Früher: Aufmerksamkeit → Interesse → Kauf → Wiederkauf → Loyalität

Heute: Jeder Konsument durchläuft eine eigene, dynamische Journey – es gibt keine „Funnel“ mehr, sondern zunehmend hyperpersonalisierte Verkaufsmodelle:

  • Es gibt keine planbaren Berührungspunkte mehr – Konsum ist ein kontinuierlicher, digitaler und durch digitale Welten zunehmend inszenierter Prozess.
  • Entscheidungen passieren nicht mehr bewusst, sondern sind prädiktiv und emotional vorprogrammiert.
  • „Zero-Intent Shopping“: Menschen kaufen nicht mehr bewusst – Produkte erscheinen, wenn sie gebraucht werden.
  • Kaufentscheidungen basieren nicht mehr auf Rationalität oder Markenloyalität, sondern auf sekundenschnellen, digital optimierten Wahrnehmungsfenstern.
Konsequenz:

Wer noch in linearen Customer Journeys denkt, verliert. Marketing muss lernen, sich in erlebnisgetriebenen, hochdynamischen Kaufmomenten zu integrieren, in denen affektartige Kaufimpulse geliefert werden müssen.

Der Shift von Aufmerksamkeit zu algorithmischer Relevanz: Marken existieren nur, wenn der Algorithmus und zukünftig die KI sie „zulässt“

  • Menschen leben nicht mehr in einer freien Marktwelt, sondern in selbstgestalteten digitalen und zukünftig durch KI-gesteuerten Wahrnehmungsblasen.
  • Hyperpersonalisierung = Hyperfragmentierung: Jede Person lebt in ihrer eigenen, von digitalen Systemen kuratierten und zukünftig KI-generierten Realität.
  • Was nicht in den Algorithmus passt, existiert nicht – Sichtbarkeit ist kein klassisches Marketingthema mehr, sondern ein digitales Optimierungsphänomen.
  • Aufmerksamkeit kann nicht mehr durch Werbebudgets gekauft werden – nur durch algorithmische Anpassung und Kontextintegration.
  • „Embedded Branding“: Markenbotschaften tauchen nicht mehr als Werbung auf, sondern als organische Narrative in Content, der zunehmend von KI gesteuert und verdichtet wird.
  • „Predictive Discovery“ statt Suchmaschinen: Menschen suchen nicht mehr aktiv – KI zeigt ihnen, was sie „finden sollen“!
  • SEO & Ads werden immer weniger bedeutsam: Marken müssen sich zukünftig direkt in die Empfehlungsmechanik digitaler und KI-Systeme integrieren.
  • Aufmerksamkeit als obsolete Währung: Es geht nicht mehr darum, gesehen zu werden, sondern in der Realität des Konsumenten zu existieren.
Konsequenz:

Marketing muss sich nicht an Menschen, sondern an die Steuerlogik der Algorithmen anpassen. Wer die Algorithmen nicht versteht, wird vermieden.

Marken werden immer stärker Spender sozialer Erlebnisse statt Produktverkäufer – Das finale Ende von Massenkommunikation?

  • Marken müssen sich von Produkten lösen und zu Kontextgebern für soziale Interaktionen werden. Produkte sind nur Vehikel – Marken verkaufen zukünftig soziale Zugehörigkeit.
  • Erlebnisse als Währung: Wer Menschen erreichen will, muss nicht eine Marke aufbauen, sondern unterschiedliche Erlebnisse für unterschiedliche Wahrnehmungsräume schaffen.
  • Jeder sieht eine andere Marke: Marken haben nur noch einen Kern, aber in den Randbereichen keine allgemeingültige Identität mehr – es gibt immer weniger allgemeingültige und kollektive Wahrnehmungen.
  • Hyper-Authentizität vs. Hyper-Inszenierung: Zwei extreme Wege zur neuen Markenkommunikation, bei der jeder Mensch in einer hochgradig individualisierten Realität lebt, die durch digitale und KI-Filter verstärkt wird.
  • Die erfolgreichsten Marken der Zukunft sind nicht die lautesten – sondern die, die sich unsichtbar und nahtlos in jede individuelle Bubble integrieren.
Konsequenz:

Wer noch versucht, eine universelle Markenbotschaft zu verbreiten, wird zunehmend irrelevant. Die Zukunft gehört multidimensionalen, KI-gestützten Meta-Marken, die in Echtzeit ihre Bedeutung anpassen.

Die Entmystifizierung durch Transparenz: Wissen ist immer verfügbar – was bleibt, wenn nichts mehr verborgen ist?

  • „Reality Unveiled“: Marketing kann keine künstlichen Knappheiten oder Mythen mehr erzeugen – es geht um reale emotionale Anker.
  • In einer Welt, in der alles über alles bekannt ist, gibt es keinen Markenmythos mehr.
  • Keine Markenlügen mehr: Konsumenten erkennen sofort, wenn eine Marke nicht authentisch oder inszeniert ist.
  • Die Hyper-Ehrlichkeit vs. Hyper-Illusion-Dichotomie: Marken müssen sich für radikale Transparenz oder totale Inszenierung entscheiden – sie ist der einzige Überlebensfaktor.
  • Luxuriöse Exklusivität existiert nicht mehr – alles ist jederzeit recherchierbar, überall analysierbar.
  • Geheimhaltung wird zum ultimativen Statussymbol – was man nicht googeln kann oder von einer KI vorgeschlagen bekommt, wird selektiv und algorithmisch gesteuert unsichtbar gemacht.
  • Konsumenten entlarven Marketingstrategien in Echtzeit – sie sind selbst die Gatekeeper des Markenimages und Mitgestalter der Markenerzählung.
Konsequenz:

Marken müssen lernen, mit kontrollierter Sichtbarkeit zu spielen. Statt omnipräsent zu sein, müssen sie sich strategisch verknappen – nicht für jeden, nicht überall, nicht immer. Unsichtbarkeit wird zur Strategie.

Fazit: Die traditionellen Regeln des Marketings sind immer weniger mehr relevant

Das alte Marketing ist nicht nur ineffektiv – es ist immer weniger existent. Die Spielregeln haben sich geändert, weil Menschen sich nicht mehr durch klassische Massenkommunikation oder bewusste Kaufprozesse beeinflussen lassen.

Neue Realität:
  • Marken existieren nicht mehr durch Produkte, sondern durch die Erlebnisse, die sie schaffen – nur noch personalisierte Erlebnis-Cluster.
  • Der Kaufakt verschwindet – Konsum wird zu einer fließenden, unbewussten Realität, die durch digitale und zukünftig KI-gesteuerte Handlungsströme bedingt wird.
  • Marketing ist keine Kommunikation mehr – es ist algorithmische Bewusstseinsmodulation.
  • Es gibt keine universellen Botschaften mehr – nur noch hyperpersonalisierte, sich ständig verändernde Narrative als Teil einer unsichtbaren Architektur des Konsumenten.
Die radikale Wahrheit:

Marken sind keine Marken mehr – sie sind algorithmische, gemeinschaftsgesteuerte Ökosysteme, die Identität, Zugehörigkeit und Wahrnehmung steuern.

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