Studie

Brand Communities im Zeitalter der KI: Abhängig, abgehängt und außer Kontrolle – Wie Marketing-Manager den direkten Zugang zu ihren Kunden verlieren

Autor
Brand Science Institute
Veröffentlicht
01. Januar 2025
Views
910

1. Einleitung

Brand Communities sind im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI) von zentraler strategischer Bedeutung für Unternehmen. Die rasante Weiterentwicklung KI-gestützter Technologien verändert die Grundlagen des Marketings fundamental. Konsumenten werden zunehmend auf KI-gestützte Einkaufsagenten, personalisierte Vergleichstools und immersive Unterhaltungslösungen wie SORA setzen. Dies führt zu einer signifikanten Verringerung der Zeit, die Nutzer auf traditionellen Plattformen wie Google, Hersteller-Websites oder sozialen Medien verbringen. Damit wird es für Marken digital immer schwieriger, Konsumenten innerhalb klassischer Kaufprozesse direkt zu erreichen.
Diese Entwicklung birgt erhebliche Gefahren für Unternehmen. Die heute vornehmlich starke Abhängigkeit von Social-Media-Plattformen und anderen Drittanbietern wächst, wodurch Marken nicht nur die Kontrolle über ihre Daten verlieren, sondern auch mit steigenden Kosten pro Kundeninteraktion konfrontiert werden. Parallel dazu wird die direkte Erreichbarkeit von Konsumenten immer schwieriger, da sich deren Aufmerksamkeit zunehmend auf KI-basierte Plattformen verlagert. Ohne eigene, unabhängige Mechanismen zur Kundenbindung und-interaktion riskieren Unternehmen, ihre Zielgruppen langfristig nicht mehr effektiv ansprechen zu können.
In diesem Kontext gewinnen Brand Communities als strategisches Instrument an Bedeutung. Sie bieten Marken die Möglichkeit, direkte und nachhaltige Beziehungen zu ihren Kunden aufzubauen – unabhängig von externen Plattformen. Durch personalisierte Interaktionen und ein starkes Gemeinschaftsgefühl können Unternehmen nicht nur ihre Kundenbindung stärken, sondern auch ihre Abhängigkeit von Drittanbietern und Social Media Plattformen reduzieren.
Die Relevanz von Brand Communities wird auch durch das veränderte Konsumentenverhalten unterstrichen. Studien zeigen, dass Kunden zunehmend Wert auf authentische und direkte Interaktionen legen. Um diese Dynamik besser zu verstehen, haben wir 167 Marketing-Manager zu ihrer Wahrnehmung und ihrem Umgang mit Brand Communities befragt. Die Ergebnisse liefern wertvolle Einblicke in den Status quo und decken signifikante Herausforderungen und Potenziale im Brand Community Management auf. Im folgenden Bericht werden die zentralen Erkenntnisse detailliert analysiert, die Risiken für Marken im Zeitalter der KI herausgestellt und konkrete Empfehlungen für eine zukunftsorientierte Strategie formuliert.

2. Methodik der Studie

Die vorliegende Studie basiert auf einer umfassenden Befragung von 167 Marketing-Managern aus unterschiedlichen Branchen und Unternehmensgrößen. Die Auswahl der Teilnehmer erfolgte gezielt, um ein breites Spektrum an Erfahrungen und Perspektiven zu erfassen. Der Fragebogen umfasste 35 detaillierte Fragen, die in fünf Hauptkategorien unterteilt waren:
  1. Brand Community Engagement
  2. Social Media und Plattform-Nutzung
  3. Datenqualität und CRM-Nutzung
  4. Vertrauen und Bindung
  5. Allgemeine Evaluationsfragen zu Strategien und Prozessen
Die Fragen wurden sowohl qualitativ als auch quantitativ gestellt, um sowohl Meinungen als auch messbare Daten zu erfassen. Die Antworten wurden auf einer Likert-Skala von 1 bis 7 (bzw. 1 bis 5 in spezifischen Bereichen) bewertet, um differenzierte Einblicke in die Einschätzungen der Teilnehmer zu ermöglichen.
Die Studie wurde zwischen September 2024 durchgeführt und zielte darauf ab, sowohl die Selbstwahrnehmung der Marketing-Manager als auch die objektiven Herausforderungen im Bereich des Community-Managements zu beleuchten. Besondere Aufmerksamkeit galt der Identifikation von Diskrepanzen zwischen wahrgenommenen und tatsächlichen Ergebnissen, die als Grundlage für Handlungsempfehlungen dienen sollten.

3. Zentrale Ergebnisse

Brand Community Engagement

Die Untersuchung folgt einem Mixed-Methods-Ansatz, der qualitative und quantitative Methoden kombiniert:
Wahrnehmung der Brand Community
  • 87% der Befragten stimmten zu, dass ihr Unternehmen eine aktive Brand Community führt.
  • 73% betonten, dass die Community eine zentrale Rolle in ihrer Marketingstrategie spielt.
  • 81% der Manager gaben an, dass die Community langfristige Kundenbeziehungen fördert.
Aktivität in der Community
  • 69% der Befragten sind aktiv in die Pflege und Entwicklung der Community eingebunden.
  • 82% der Unternehmen ermutigen Kunden zur aktiven Teilnahme an der Community.
  • 45% geben jedoch an, dass die Anpassung an Kundenbedürfnisse nicht ausreichend erfolgt.
Die Analyse zeigt, dass viele Marketing-Manager eine hohe Bedeutung von Brand Communities in ihrer Marketing-Strategie erkennen, jedoch bei der Umsetzung spezifischer Maßnahmen, wie der Anpassung an individuelle Kundenbedürfnisse, Defizite aufweisen. Dies mindert die potenzielle Wirkung der Community-Bindung.

Social Media und Plattform-Nutzung

Nutzung digitaler Plattformen
  • 91% der Unternehmen nutzen Social-Media-Plattformen wie Instagram, TikTok und YouTube für ihre Brand Communities.
  • 85% bewerteten ihre Social-Media-Kanäle als stark auf Kundeninteraktionen ausgerichtet.
  • Nur 47% optimieren ihre Plattformnutzung regelmäßig basierend auf Community-Daten.
Effektivität der Plattformen
  • 78% der Befragten bewerteten die Effektivität ihrer genutzten Plattformen mit 4 oder mehr von 5 Punkten.
  • 70% berichteten, dass ihre Tools die Interaktion mit Kunden erleichtern (Durchschnitt: 3,9 von 5 Punkten).
Während die Plattformnutzung als essenziell wahrgenommen wird, zeigt sich eine Diskrepanz in der tatsächlichen Effektivität der Maßnahmen. Die fehlende regelmäßige Optimierung der Plattformen und Tools führt zu suboptimalen Ergebnissen in der Kundeninteraktion.

Datenqualität und CRM-Nutzung

Wahrnehmung der Datenqualität
  • Nur 42% bewerteten die Aktualität und Vollständigkeit ihrer Kundendaten positiv (Durchschnitt: 3,1 von 7 Punkten).
  • 58% der Unternehmen gaben an, dass ihre Datenbanken keine gezielte Ansprache ermöglichen.
  • Die Verbesserung der Datenqualität in den letzten 12 Monaten wurde von lediglich 28% positiv bewertet.
Nutzung von CRM-Systemen
  • Nur 35% der Befragten nutzen CRM-Tools aktiv zur Segmentierung und Ansprache von Community-Mitgliedern.
  • 40% berichten, dass ihre CRM-Daten personalisierte Inhalte unterstützen.
  • 17% brachen den Fragebogen im Abschnitt zur Datenqualität ab, was auf eine hohe Frustration oder mangelndes Wissen hinweist.
Die Ergebnisse offenbaren erhebliche Schwächen in der Datennutzung. Unzureichende Datenqualität und mangelnde Integration von CRM-Systemen erschweren die Personalisierung und Effizienz der Kundenansprache. Diese Defizite schränken das Potenzial der Communities erheblich ein.

Vertrauen und Bindung

Vertrauen in die Community
  • 87% der Befragten gaben an, dass ihre Community-Mitglieder dem Unternehmen vertrauen (Durchschnitt: 6,1 von 7 Punkten).
  • 81% betonten die Bedeutung eines sicheren Raums für Interaktionen.
  • 75% nutzen Kundenfeedback aktiv zur Weiterentwicklung der Community.
Bindung an die Marke
  • 88% stimmten zu, dass ihre Community zur Stärkung der Kundenbindung beiträgt (Durchschnitt: 6,3 von 7 Punkten).
  • Langfristige Partnerschaften mit Kunden durch Community-Aktivitäten wurden von 84% als wichtig bewertet.
Obwohl Vertrauen und Bindung hoch bewertet werden, bestehen weiterhin operative Schwächen, die die tatsächliche Bindungsqualität und das Vertrauen potenziell einschränken.

Allgemeine Evaluationsfragen

Prozesse und Strategien
  • Nur 30% bewerteten die Prozesse zum Aufbau von Brand Communities als klar definiert.
  • 38% gaben an, die Effektivität ihrer Community-Aktivitäten regelmäßig zu bewerten.
  • Flexibilität in den Strategien wurde nur von 35% als ausreichend beschrieben.
Wahrnehmung der Effektivität
  • 42% der Befragten sehen einen direkten Zusammenhang zwischen Community-Arbeit und Umsatzsteigerung.
  • 56% sind der Meinung, dass Interaktionen die Markenwahrnehmung positiv beeinflussen.
  • Die Integration von Community-Aktivitäten in die Marketingstrategie erhielt einen Durchschnitt von 4,1 von 5 Punkten.
Die mangelnde Klarheit und Flexibilität der Prozesse spiegelt die Unterschätzung der Komplexität und Bedeutung des Community-Managements wider. Diese Schwächen verhindern eine vollständige Nutzung des Potenzials von Brand Communities.

4. Interpretation der Ergebnisse

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine deutliche Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der Marketing-Manager und den objektiven Realitäten:

Datenqualität: Die Herausforderung personalisierter Ansprache

Obwohl eine überwältigende Mehrheit der Befragten (87%) die Bedeutung ihrer Brand Community betont, behindert die unzureichende Qualität der Kundendaten (positiv bewertet von nur 42%) die Möglichkeit, personalisierte und effektive Interaktionen zu gestalten. Die fehlende Integration von CRM-Daten führt dazu, dass Unternehmen potenzielle Wettbewerbsvorteile nicht ausschöpfen können. Diese Schwäche erfordert dringend strukturelle und technologische Anpassungen, um datenbasierte Entscheidungen zu fördern.

Strategien und Prozesse: Unterschätzte Komplexität

Lediglich 30% der Befragten bewerten ihre Strategien und Prozesse im Community-Management als klar definiert. Diese Zahlen verdeutlichen eine Unterschätzung der operativen Anforderungen. Ohne klare Richtlinien und regelmäßige Evaluierungen bleibt das Potenzial der Communities unausgeschöpft. Unternehmen riskieren durch mangelnde Flexibilität und Planung, auf Marktveränderungen nicht rechtzeitig reagieren zu können.

Technologische Integration: Verschenkte Möglichkeiten

Obwohl 91% der Befragten Social-Media-Plattformen nutzen, wird die Optimierung der Plattformnutzung regelmäßig von weniger als der Hälfte durchgeführt. Dies zeigt, dass technologische Ressourcen oft nicht effektiv eingesetzt werden. Die fehlende Anpassung an Community-Bedürfnisse untergräbt die Effektivität der Plattformen und führt zu suboptimalen Ergebnissen.

Selbstüberschätzung: Ein verzerrtes Bild

Die Diskrepanz zwischen den hohen Werten für Vertrauen und Bindung (durchschnittlich 6,1 bzw. 6,3 von 7 Punkten) und den operativen Schwächen weist auf eine kritische Selbstüberschätzung hin. Viele Marketing-Manager scheinen die Realität ihrer Maßnahmen zu überbewerten und unterschätzen gleichzeitig die Auswirkungen grundlegender Schwächen in Datenmanagement, Strategien und Prozessen.

5. Analyse der Ergebnisse und Konsequenzen

Fehlende klassische Brand Communities

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine Vielzahl der Marketing-Manager keine klassischen Brand Communities betreiben. Stattdessen setzen viele Unternehmen auf eine Art „gemieteter Communities“, die durch massive Investitionen in Mediagelder innerhalb von Social-Media-Plattformen aufgebaut werden. Diese Praxis weist mehrere zentrale Schwächen auf:
  • Fehlender direkter Kontakt zu Nutzern: Da die Datenhoheit bei Drittplattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube liegt, haben Unternehmen keinen unmittelbaren Zugang zu ihren Community-Mitgliedern. Dies erschwert personalisierte Kommunikation und langfristige Bindung.
  • Abhängigkeit von Drittplattformen: Die Kontrolle über die Community-Interaktionen wird vollständig durch die Algorithmen und Geschäftsmodelle der Plattformen bestimmt. Dadurch entsteht eine kritische Abhängigkeit, die Unternehmen in ihrer strategischen Flexibilität einschränkt.
  • Mangelnde Nachhaltigkeit: Es fehlen langfristige Strategien zur Datenpflege und -nutzung, wodurch die aufgebauten Communities nicht nachhaltig in die Marketingstrategie integriert werden können.

Konsequenzen:

  1. Datenverlust und Kontrollverlust: Unternehmen verlieren die Kontrolle über wertvolle Kundendaten, die essenziell für personalisierte und zielgerichtete Marketingmaßnahmen sind.
  2. Keine langfristige Kundenbindung: Ohne unabhängige Plattformen bleibt die Bindung an die Marke rein oberflächlich und stark von der Plattformpräsenz abhängig.
  3. Eingeschränkte Innovationsfähigkeit: Die Abhängigkeit von Plattformen verhindert eine autonome Weiterentwicklung der Community und reduziert die Möglichkeit, neue Ansätze im Community-Management zu testen.
  4. Steigende Kosten: Der Wettbewerb um Sichtbarkeit innerhalb der Plattformen erhöht die Marketingausgaben, ohne eine entsprechende Steigerung der Effektivität zu gewährleisten.
Erweiterung: Dieses Modell birgt das Risiko, dass Unternehmen zunehmend in einen Teufelskreis geraten: Je mehr Ressourcen in „gemietete“ Communities investiert werden, desto größer wird die Abhängigkeit von Drittanbietern. Zudem wird das Potenzial einer eigenen, unabhängigen Community, die langfristig direkte Beziehungen zu Kunden ermöglicht, nicht ausgeschöpft. Unternehmen riskieren, nicht nur die Kontrolle über ihre Kundendaten zu verlieren, sondern auch ihre Innovationsfähigkeit im Bereich des Community-Managements einzuschränken.

Schwierige Erreichbarkeit und steigende Abhängigkeit

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass die direkte Erreichbarkeit von Community-Mitgliedern für Unternehmen zunehmend herausfordernd wird. Mehrere Faktoren tragen zu dieser Entwicklung bei:
  • Abnehmende Plattformaktivität: Eine wachsende Anzahl von Nutzern reduziert ihre Präsenz auf traditionellen Social-Media-Plattformen oder wechselt zu alternativen Kanälen, die oft weniger zugänglich für Marken sind. Diese Verschiebung erschwert es Unternehmen, ihre Zielgruppen effektiv zu erreichen.
  • Veränderte Nutzergewohnheiten: Die Einführung neuer Technologien und KI-gestützter Tools verändert das Nutzerverhalten grundlegend. Konsumenten verbringen weniger Zeit auf Plattformen und interagieren seltener direkt mit Markeninhalten.
  • Intensivierte Maßnahmen der Plattformen: Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube investieren verstärkt in Algorithmen, die die Nutzerbindung erhöhen sollen. Dies führt jedoch auch zu einer Steigerung der Kosten für Unternehmen, die versuchen, Sichtbarkeit und Interaktionen zu sichern.

Konsequenzen:

  1. Wachsende Abhängigkeit von Plattformen: Unternehmen sind zunehmend auf die Regeln und Algorithmen der Plattformen angewiesen, wodurch ihre Autonomie und Flexibilität im Community-Management eingeschränkt wird.
  2. Steigende Kosten pro Interaktion: Da die Plattformen ihre Monetarisierungsstrategien verschärfen, erhöhen sich die Kosten für Unternehmen, um Nutzer zu erreichen und mit ihnen zu interagieren. Dies belastet die Budgets und reduziert die Effizienz der Marketingmaßnahmen.
  3. Verlust der Kontrolle über Zielgruppen: Ohne direkte Kommunikationskanäle verlieren Unternehmen zunehmend die Kontrolle über den Zugang zu ihrer Zielgruppe. Dies gefährdet nicht nur die Markenbindung, sondern auch die langfristige Kundenloyalität.
Die zunehmende Schwierigkeit, Konsumenten direkt zu erreichen, und die steigende Abhängigkeit von Drittplattformen verdeutlichen die Notwendigkeit, neue Wege zu erschließen. Unternehmen müssen ihre Strategien überdenken und in unabhängige, nachhaltige Modelle investieren, die direkten Zugang zu Kunden gewährleisten. Der Aufbau eigener Plattformen und datenbasierter Lösungen bietet eine vielversprechende Möglichkeit, diese Herausforderungen zu bewältigen.

Langfristiges Vakuum und steigende Kosten

Die Studie zeigt, dass die fehlende Wahrnehmung und Umsetzung eigener Brand Communities langfristig zu einem Vakuum führt, das Unternehmen in mehrfacher Hinsicht vor erhebliche Herausforderungen stellt. Ohne direkte und unabhängige Interaktionsmöglichkeiten verschärfen sich folgende Problematiken:
  • Erschwerte Kontaktaufnahme: Die direkte Kommunikation mit Konsumenten wird zunehmend komplizierter, da Unternehmen keine eigenen Kanäle besitzen, um unabhängig von Drittplattformen zu agieren. Diese Barriere reduziert die Effektivität personalisierter Ansprache erheblich.
  • Exponentielle Kostensteigerung: Die Ausgaben für Kundenakquisition und Kundenbindung steigen drastisch, da Unternehmen auf kostenintensive Maßnahmen wie bezahlte Werbung und Promotions innerhalb von Drittplattformen angewiesen sind. Dies führt zu einer ineffizienten Ressourcenverwendung.
  • Strategische Schwächung: Unternehmen, die keine eigenen Plattformen besitzen, verlieren gegenüber Wettbewerbern, die unabhängige Plattformen und direkte Datenzugänge nutzen, an Marktrelevanz. Dies beeinträchtigt sowohl die Innovationsfähigkeit als auch die Marktposition.

Konsequenzen:

  1. Teufelskreis aus Kosten und Ineffizienz: Die zunehmenden Ausgaben für Plattformabhängige Maßnahmen senken die Gesamteffektivität der Marketingstrategie, ohne nachhaltige Vorteile zu schaffen.
  2. Gehemmte Innovationsfähigkeit: Die Abhängigkeit von Drittplattformen verhindert die Entwicklung und Umsetzung kreativer und innovativer Ansätze im Community-Management.
  3. Verlust der Kundenbindung: Ohne direkte Kanäle und individuelle Interaktionsmöglichkeiten wird die Bindung zu Konsumenten langfristig geschwächt, was sich negativ auf den Umsatz und die Markenwahrnehmung auswirkt.
Dieser Zustand führt dazu, dass Unternehmen in einem sich schnell verändernden Marktumfeld schwerfällig und weniger wettbewerbsfähig werden. Die fehlende Unabhängigkeit und das Fehlen datengetriebener Strategien machen es schwierig, auf neue Konsumentenbedürfnisse einzugehen. Zudem drohen Unternehmen, die den Aufbau eigener Communities und Plattformen vernachlässigen, langfristig den direkten Zugang zu ihren Zielgruppen zu verlieren. Dieser Kontrollverlust wirkt sich negativ auf die Markenwahrnehmung, den Umsatz und die Fähigkeit aus, sich schnell an Marktveränderungen anzupassen.

6. Empfehlungen für Marketing-Manager

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, werden folgende Maßnahmen empfohlen:

Investitionen in Datenqualität und direkte Interaktion (DTC-Modell)

Um die Abhängigkeit von Drittplattformen zu reduzieren und langfristige Kundenbeziehungen zu fördern, sollten Unternehmen in ein Direct-to-Consumer (DTC)-Modell investieren. Konkrete Maßnahmen umfassen:
  • Aufbau unabhängiger Kanäle: Entwicklung eigener Plattformen, die es ermöglichen, direkten Zugang zu Konsumenten zu schaffen und ihre Daten in Echtzeit zu erfassen und zu nutzen.
  • Automatisierung der Datenpflege: Implementierung automatisierter Systeme zur kontinuierlichen Validierung und Aktualisierung von Kundendaten, um sicherzustellen, dass sie jederzeit für zielgerichtete Marketingmaßnahmen genutzt werden können.
  • Dateninfrastruktur für Personalisierung: Aufbau einer robusten Dateninfrastruktur, die personalisierte Inhalte und Angebote ermöglicht, um die Relevanz und Effizienz von Kundeninteraktionen zu steigern.
  • Integration von KI-gestützten Datenanalysetools: Diese Tools helfen dabei, Muster und Trends zu erkennen, um datenbasierte Entscheidungen schneller und effektiver treffen zu können.

Aufbau eigener Plattformen und Marken-KI-Modelle

Unabhängige Plattformen sind essenziell, um Marken eine direkte und nachhaltige Verbindung zu ihrer Zielgruppe zu ermöglichen. Die Integration von KI kann dabei einen entscheidenden Unterschied machen:
  • Plattformen nach Kundenbedürfnissen: Entwicklung maßgeschneiderter Plattformen, die den Konsumenten ein nahtloses und ansprechendes Erlebnis bieten.
  • Einsatz von Marken-KI-Modellen: Nutzung von KI, um Konsumentenverhalten vorherzusagen, personalisierte Erlebnisse zu schaffen und gezielt auf Kundenbedürfnisse einzugehen.
  • Integration von Gamification: Einführung von spielerischen Elementen, die die Interaktion mit der Community fördern und die Kundenbindung stärken.
  • Verknüpfung von Online- und Offline-Erlebnissen: Eine ganzheitliche Strategie, die digitale und physische Touchpoints kombiniert, um eine konsistente und nachhaltige Markenbindung zu gewährleisten.

Intensivierung von Offline-Kontakten und Word-of-Mouth-Marketing

Trotz der digitalen Transformation bleibt die Bedeutung von Offline-Interaktionen und organischem Wachstum durch Mundpropaganda ungebrochen:
  • Direkte Interaktion fördern: Organisation von Events, Pop-up-Stores und anderen physischen Touchpoints, um die Markenpräsenz zu stärken und persönliche Verbindungen zu schaffen.
  • Programme für Mundpropaganda: Entwicklung von Programmen, die Konsumenten dazu ermutigen, positive Erfahrungen mit der Marke in ihrem sozialen Umfeld zu teilen.
  • Einbindung von Testimonials und Influencern: Nutzung glaubwürdiger Markenbotschafter, um authentische Verbindungen aufzubauen und das Vertrauen in die Marke zu stärken.
  • Community-Events und exklusive Mitgliedschaftsmodelle: Diese fördern nicht nur die Kundenbindung, sondern schaffen auch eine Plattform für den direkten Austausch zwischen Marke und Konsumenten.

Verbesserung interner Prozesse und Schulungen

Eine erfolgreiche Umsetzung der oben genannten Maßnahmen erfordert klare interne Prozesse und langfristige Planungszyklen:
  • Weiterbildung der Mitarbeiter: Schulungen im Umgang mit KI-Technologien, Datenanalyse und Community-Management, um sicherzustellen, dass alle Teammitglieder auf dem neuesten Stand sind.
  • Klare Prozesse und Verantwortlichkeiten: Definierung von Rollen und Zuständigkeiten innerhalb des Community-Managements, um eine nahtlose Umsetzung der Strategien zu gewährleisten.
  • Regelmäßige Evaluierung der Maßnahmen: Einführung von KPIs und regelmäßigen Performance-Reviews, um die Effektivität der Strategien zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern.

Fazit

Die Untersuchung zeigt, dass die aktuelle Praxis im Brand Community Management weder nachhaltig noch zukunftsweisend ist. Die Abhängigkeit von Social-Media-Plattformen und das Fehlen eigener Daten und Strategien erhöhen langfristig die Kosten und verringern die Effektivität. Unternehmen müssen sich darauf konzentrieren, unabhängige Strukturen aufzubauen und direkte Beziehungen zu ihren Konsumenten zu fördern, um wettbewerbsfähig zu bleiben und ihre Zielgruppen langfristig zu binden.
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